FBI soll Abhörtechnik vor Gericht offenlegen

Die US-Bundespolizei soll im Verfahren gegen Scarfo Jr. ihre Abhörtechnik zum Mitschneiden von PC-Eingaben offenlegen.

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Von
  • Thorsten Dambeck

Nach US-Presseberichten muss die Bundespolizei FBI im Verfahren gegen S. Scarfo Junior die technischen Details ihrer Abhöraktion offenbaren. Dies entschied Bezirksrichter Nicholas Politan gestern und setzte der US-Bundespolizei dafür eine Deadline bis zum 31. August.

Scarfo, Sohn des einsitzenden Mafioso "Little Nicky" Scarfo, werfen die Behörden vor, mit Kreditbetrug und illegalem Glücksspiel seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Um ihren Verdacht zu untermauern, hatten sie ein sogenanntes "key logger system" auf Scarfos PC installiert. Der Ahnungslose lieferte von da an sämtliche Tastatureingaben direkt in die Hände der FBI-Agenten. Doch Scarfos Anwälte wiesen auf die zweifelhafte Rechtsgrundlage der Aktion hin und forderten, sämtliches Belastungsmaterial, das vom "key logger system" aufgezeichnet worden war, müsse im Verfahren ignoriert werden.

Richter Politan entschied, das ohne die Offenlegung der technischen Spezifikationen des Abhörsystems keine Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der Überwachung möglich sei. Er räumte dem FBI allerdings eine zehntägige Frist ein, um glaubhaft machen zu können, warum dies laufende Ermittlungen gefährden könnte. Das hatten die Rechtsvertreter der Bundespolizei geltend gemacht und sogar die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten ins Spiel gebracht. (thd)