16X-DVD-Brenner ab Mitte 2004

Samsung will seinen verschlafenen Einstieg bei der DVD-Brenner-Produktion schnell aufholen; auch den Umstieg auf Serial ATA und ein Blu-Ray-Laufwerk plant der Konzern.

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Der koreanische Elektronikkonzern Samsung gab auf einer Pressekonferenz in Suwon, Korea, Details über die zukünftige Entwicklung seiner optischen Laufwerke bekannt. Demnach wolle Samsung im Dezember dieses Jahres einen 8X-DVD-Brenner auch auf den europäischen Markt bringen. Der SR-P80B soll DVD+R mit 8X und DVD-R mit 4X beschreiben. Zuvor wolle man im Oktober noch einen 4X-DVD-Brenner herausbringen, bei dem es sich jedoch nicht um eine Eigenproduktion, sondern um den umgelabelten ND-1300A von NEC handelt. Das DVD-RAM-Format, das Samsungs bisher einziger, nur in Asien erhältlicher DVD-Brenner schreiben kann, will der Konzern fallen lassen. Die Zukunft sieht Samsung derzeit in Plus-Minus-Brennern, auch um mit den großen OEM-Kunden ins Geschäft zu kommen. Lediglich das ab Oktober 2003 erscheinende DVD-ROM-Laufwerk SD-616E soll, ebenso wie seine Nachfolger, DVD-RAM lesen können.

Als wollten die Koreaner ihren verschlafenen Einstieg ins DVD-Brenner-Geschäft wieder aufholen, kündigten sie bereits für Juli 2004 den ersten 16X-DVD-Brenner SR-W16B an. Werner Handke, Sales Direktor Samsung Deutschland, hält diesen Termin zwar für etwas optimistisch, er entspräche aber der offiziellen Roadmap, die allen Kunden Samsungs gezeigt würde. Damit wäre Samsung der Konkurrenz und wohl auch allen Medienherstellern um mehrere Quartale voraus. Bisher sehen diese allenfalls 12X für Ende 2004 vor und sprachen bisher nicht einmal inoffiziell von 16X.

Ab Juni 2004 will Samsung auch das Interface seiner optischen Laufwerke von IDE auf Serial-ATA umstellen. Als erstes soll der 52X-CD-Brenner SR-252T mit der neuen Schnittstelle ausgeliefert werden. Im Oktober 2004 soll dann das 52X-Kombi-Laufwerk SM-352T folgen.

Überraschend war auch die Ankündigung des ersten Blu-ray-Laufwerks, das bereits im zweiten Quartal 2005 auf den Markt kommen soll. Nach der Ankündigung eines Joint Ventures mit Toshiba hätte man erwarten können, das Samsung auch zum von Toshiba und NEC propagierten Konkurrenzformat AOD wechselt. Die Einzelheiten des Joint Ventures würden derzeit jedoch noch ausgearbeitet und so sei nicht klar, ob es eventuell ein zusätzliches AOD-Laufwerk von Samsung/Toshiba geben werde. Arbeitsplätze würden durch das Joint Venture jedenfalls nicht abgebaut, versicherte Samsung, man wolle eher aufstocken, um mehr zu produzieren und sich einen größeren Marktanteil zu sichern. Nach eigenen Angaben ist Samsung derzeit der weltweit drittgrößte Hersteller optischer Laufwerke, hinter LG und LiteOn. In Deutschland erwartet Samsung 2003 einen Marktanteil von 12,1 Prozent. (hag/ct) / (vza)