Intel will angeblich noch 2008 einen Hexa-Core-Serverprozessor ausliefern

Intel könnte noch im zweiten Halbjahr 2008 einen 45-Nanometer-Nachfolger mit sechs Kernen für die aktuell zwei- oder vierkernigen (MP-)Xeons für große Server vorstellen.

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Der von Intel bereits für dieses Jahr angekündigte Serverprozessor mit dem Codenamen Dunnington könnte nach Spekulationen sechs Kerne und einen gemeinsamen L3-Cache mit 16 MByte Kapazität enthalten. Dunnington ist der 45-Nanometer-Nachfolger der im September 2007 vorgestellten Tigerton-Xeons der Baureihe 7000 für Server mit vier und mehr CPU-Fassungen des Typs Socket 604. Diese so genannten MP-Xeons fertigt Intel zurzeit in 65-Nanometer-Technik; je zwei Dual-Core-Dice teilen sich dabei bis zu 4 MByte L2-Cache und kommunizieren per FSB1066 mit dem Chipsatz Clarksboro.

Laut der japanischen Webseite PC Watch und weiteren Quellen könnte jeder Dunnington-Xeon aus drei Dual-Core-"Penryn"-Dice mit jeweils 3 MByte L2-Cache sowie einem gemeinsam von allen sechs Kernen nutzbaren L3-Cache bestehen.

Dunnington soll kompatibel sein zur aktuellen MP-Xeon-Plattform Caneland, also zum Chipsatz Clarksboro. Für die Xeons der Baureihe 7000 bauen aber noch andere Firmen eigene Chipsätze, IBM etwa zurzeit den eX4 für den skalierbaren System x3950 M2 mit bis zu 16 Prozessoren (64 Kerne) und 1 TByte RDIMM-Speicher. Unisys baut den ES7000/one aus bis zu acht Knoten mit jeweils vier MP-Xeons und verbindet die Knoten per "CMP FleXBar".

Für solche Systeme, die typischerweise länger lieferbar sind, will Intel etwa ein Jahr nach der Tigerton-Einführung noch eine schnellere CPU-Generation liefern; deshalb wurde Dunnington als Sockel-604-Prozessor mit FSB1066 auch schon explizit angekündigt. Der Umstieg auf die Nehalem-Architektur mit integriertem Speichercontroller und QPI erfolgt also zunächst bei den Xeons für Systeme mit zwei CPU-Fassungen (Xeon DP/Baureihe 5000).

Zum Nehalem, der bis zu 16 logische Kerne (8 physische mit Hyper-Threading) auf einem Die vereinen soll, sind unterdessen erste Performance-Schätzungen aus einer gemeinsamen PowerPoint-Präsentation von Intel und Sun aufgetaucht, die inzwischzen vom Sun-Server wieder verschwunden ist. Demnach soll Nehalem im Benchmark SPEC CPU2006 ungefähr den 2,7-fachen Integer-Durchsatz (int_rate_base_2006) und den 3,7-fachen Gleitkomma-Durchsatz (fp_rate_base_2006) bezogen auf einen Xeon 5160 (Woodcrest, 3,0 GHz, FSB1333) erreichen. Damit wäre Nehalem angeblich deutlich schneller als der kommende 45-Nanometer-Quad-Core-Opteron namens Shanghai von AMD mit größerem L2-Cache und 2,8 GHz Taktfrequenz. (ciw)