AMD bestĂĽckt Grafikkarten mit GDDR5-Speicher von Qimonda

Die kommende AMD-Grafikchip-Generation soll von der Datentransferrate von GDDR5-Speicher profitieren.

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Qimonda hat AMD als ersten Kunden für die neuen GDDR5-Speicherchips gewonnen. Nach eigenen Angaben hat der Speicherchip-Produzent aus München bereits mit der Fertigung begonnen und liefert GDDR5-Speicherbausteine mit 512 MBit Kapazität (64 MByte) an AMD aus.

GDDR5-Speicher verspricht bei Datentransferrate und Leistungsaufnahme Vorteile im Vergleich zu älteren RAM-Generationen für Grafikkarten. Laut AMD liefert der GDDR5-Speicher bei 1,5 Volt Betriebsspannung 4,0 GBit an Daten pro Sekunde und Pin (entspricht 2,0 GHz Taktfrequenz), während GDDR3 bereits 2,0 Volt bei 2,0 GBit/s fordert. Qimonda sprang in der Fertigung direkt von GDDR3 auf GDDR5 über. Robert Feurle, Vize-Präsident der Qimonda-Grafiksparte, begründete dies gegenüber EETimes damals mit der Einschätzung, dass sich GDDR4-Speicher aufgrund fehlender Neuerungen als Randprodukt herausstellen würde.

Für Qimonda ist eine erfolgreiche GDDR5-Auslieferung wichtig: So fuhr der Chiphersteller im zweiten Geschäftsquartal 2008 erneut hohe Verluste ein. Das Unternehmen, welches 13.500 Mitarbeiter beschäftigt, kündigte daraufhin an, sich von jedem zehnten trennen zu wollen. Erst vor wenigen Tagen bestätigte eine Sprecherin des Qimonda-Werks in Dresden, dass am dortigen Standort 350 der insgesamt 3400 Stellen gestrichen werden.

Ende vergangenen Jahres hatten sich die drei großen Speicherchip-Hersteller Samsung, Hynix und Qimonda zum GDDR5-Standard positioniert. So meldete Samsung damals Speicherchips mit einer Taktfrequenz von bis zu 3 GHz, was einer maximalen Datentransferrate von 24 GByte/s pro Chip mit 32 Signalleitungen entspricht. Hynix kündigte im November 2007 1-GBit-Chips im 66-Nanometer-Fertigungsprozess an, während Qimonda sich bei der Auslieferung erster Testmuster mit den gängigen 512-MBit-Chips begnügte.

Die Gerüchteküche um die kommenden AMD-Grafikchips brodelt unterdessen: Angeblich wird als eine der ersten GDDR5-Grafikkarten die Radeon HD 4870 auf den Markt kommen. Die Webseite Hardware-Infos meldet unter Berufung auf eine Mitteilung von AMD, welche angeblich die finalen Spezifikationen enthielt, dass Radeon-HD-4870-Grafikkarten mit 870 MHz Kern-, 1050 MHz Shader- sowie 1935 MHz Speicher-Taktfrequenz laufen und eine TDP von 157 Watt erreichen. HD-4850-Karten GDDR3-Speicher sollen sich demnach mit 625/825/1143 MHz und 114 Watt TDP begnügen.

Die Unterschiede wirken sich drastisch auf die Speicherbandbreite aus: GDDR5-Grafikspeicher aus acht x32-Chips liefert bei 1,935 GHz einen Durchsatz von 123,8 GByte/s (8 Byte/Taktzyklus × 1,935 GHz × 8 Chips), der GDDR3-Speicher der 4850er-Reihe erreicht lediglich 73,2 GByte/s. Mit 480 Stream-Prozessoren und dem erhöhten Shadertakt soll die HD-4870-GPU RV770 die Marke von 1 TFLOPS Rechenleistung knacken.

In Bezug auf den AMD-Konkurrenten Nvidia verdichten sich Gerüchte, dass die kommenden Grafikkarten Geforce GTX 280 und 260 (mit GT200-GPUs) weiterhin auf GDDR3-Speicher setzen werden und lediglich DirectX 10 statt – wie die AMD-Karten – DirectX 10.1 unterstützen. (mfi)