Computex

Externe Grafikkarte für Notebooks von Villagetronic

Das sogenannte ViDock beherbergt eine PCI-Express-Grafikkarte und steuert bis zu zwei 30-Zoll-Monitore an.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 43 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Villagetronic, Hersteller der CardBus-Grafikkarte VTBook, zeigt auf der Computex Prototypen einer externen Grafikkarte für Notebooks. Das ViDock genannte Kästchen wird per ExpressCard ans Notebook angeschlossen und hat einen Slot für eine PEG-Grafikkarte sowie Anschlüsse für USB-Geräte und ein externes Netzteil. Voraussichtlich wird Villagetronic es nur bestückt mit einer Grafikkarte verkaufen; im Gespräch sind mehrere ATI- und Nvidia-Karten. Termine und Preise stehen noch nicht endgültig fest, Vorbestellungen nimmt Villagetronic aber auf der Homepage entgegen.

Das ViDock steuert einen oder zwei Monitore an und hat dazu je nach Ausführung einen DVI-I- und einen VGA- oder zwei DVI-I-Buchsen. Der Grafikchip des Notebooks bleibt aktiv, so dass das interne Display und ein ans Notebook direkt angeschlossener Bildschirm zwei weitere Desktop-Inhalte anzeigen können – von der Beschleunigung der ViDock-Grafikkarte profitieren sie allerdings nicht.

Aufgrund der Unfähigkeit von Windows Vista, mehr als einen Grafiktreiber anzusprechen, lassen sich Notebooks mit Chipsatzgrafik von Intel, SiS und VIA nur mit Einschränkungen nutzen: Entweder verzichtet man auf die Aero-Oberfläche und andere Beschleunigerfunktionen, oder man wechselt auf Windows XP. Das alternative Deaktivieren der Chipsatz-Grafik und Nutzen der ExpressCard als primäres Grafiksystem scheitert laut Villagetronic daran, dass die meisten Notebooks dies nicht korrekt unterstützen. Notebooks mit ATI- oder Nvidia-Grafik (egal ob im Chipsatz oder separat) funktionieren hingegen weitgehend problemlos. Beim Kauf des ViDock muss man die zum Notebook passende Version auswählen: Im Gespräch sind Karten mit ATI Radeon X1550 oder HD 2600 Pro sowie mit Nvidia GeForce 7200 GS oder 8600 GT. Die Geschwindigkeit aktueller 3D-Spiele leidet weiterhin unter der Anbindung mit nur einer PCI-Express-Lane, was etwa AGP-1X entspricht.

Eine Version für Mac OS X will Villagetronic ebenfalls anbieten, sie nutzt wohl ausschließlich den ATI Radeon X1550.

Einsatzgebiete des ViDock sind damit vor allem dort, wo ein Notebook mit drei externen Monitoren laufen soll. Auch lassen sich so ein oder zwei 30-Zöller betreiben – nur ganz wenige Notebooks können auch nur einen ansteuern. Als 3D-Beschleunigung lohnt sich das ViDock nur für die wenigen Notebooks, die sowohl einen ExpressCard-Schacht (inkompatibel zum älteren CardBus), als auch eine derart langsame ATI- oder Nvidia-Grafikeinheit haben, dass die avisierten Grafikchips trotz PCIe-1x-Anbindung einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil herausspielen.

Unter den gleichen Einschränkungen haben auch die per ExpressCard angebundenen Grafiklösungen für Notebooks zu leiden, die Asus und MSI schon auf der letztjährigen Computex gezeigt hatten. Lieferbar sind beide noch nicht; selbst das Asus-Kästchen XG Station war trotz kürzlich wiederholter Ankündigung auf der Computex nicht zu sehen. Deutlich schneller arbeitet die Lösung von Fujitsu Siemens, doch ist sie noch weniger universell einsetzbar, sondern sogar nur an explizit dafür vorbereitete Notebooks anschließbar. (jow)