Internetsuchmaschine ixquick.com erhält Europäisches Datenschutzgütesiegel
Auf der Feier zum 30-jährigen Bestehen des Landesdatenschutzgesetzes in Schleswig-Holstein wurde heute erstmals das neue Europäische Datenschutzgütesiegel verliehen.
Die Internetsuchmaschine ixquick.com ist heute in Kiel mit dem ersten Europäischen Datenschutzgütesiegel ausgezeichnet worden. Der Europäische Datenschützer Peter Hustinx und Thilo Weichert, Leiter des Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein, übergaben heute den Preis im Rahmen der Feier zum 30-jährigen Bestehen des Landesdatenschutzgesetzes Schleswig-Holstein.
Mit dem neuen "Europan Privacy Seal" (EuroPriSe) werden IT-Produkte und IT-basierte Dienste ausgezeichnet, die besonders verantwortlich mit personenbezogenen Daten der Internetnutzer umgehen. Das Projekt unter Leitung des Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein wird von der EU-Kommission mit 1,2 Millionen Euro gefördert. Hustinx betonte, dass das Gütesiegel künftig ein wichtiges Instrument sein wird, um den Grundrechtsschutz in einer komplexer werdenden Informationsgesellschaft zu gewährleisten.
Ixquick sei eine internationale Suchmaschine mit einer branchenweit führenden Datenschutzstrategie, hieß es. Es sei die erste Suchmaschine, die personenbezogene Daten der Nutzer – einschließlich der IP-Adressen – nach 48 Stunden löscht. Ixquick wird von dem niederländischen Unternehmen Surfboard Holding B.V. betrieben.
Landtagspräsident Martin Kayenburg (CDU) lobte bei der Jubiläumsfeier die Arbeit der Datenschützer im Land. "Über die Jahre hat sich das Datenschutzzentrum zu einer Einrichtung entwickelt, die weit über die deutschen Grenzen hinaus einen guten Ruf genießt", sagte er. Kayenburg verwies in seiner Rede auch auf die enge überparteiliche Zusammenarbeit etwa im Datenschutzgremium des Landtages. Alle Fraktionen sind darin mit je einem Abgeordneten vertreten. Aufgrund aktueller Vorfälle wie der Videokontrollen bei dem Discounter Lidl sei klar geworden, dass nach wie vor viele Bürger Wert auf den Schutz ihrer Daten legten, sagte der Landtagspräsident. Die Reaktion in der Bevölkerung sei ein erfreuliches Zeichen, "denn Datenschutz gegen die Interessen der Menschen wird keine Zukunft haben". (anw)