Chinesischer Internet-Dissident zu fünf Jahren Haft verurteilt
Huang Qi hatte auf einer Webseite unter anderem an die blutige Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 erinnert.
Einer der ersten chinesischen Internet-Dissidenten ist zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht in Chongqing habe dem Computeringenieur Huang Qi "Untergrabung der Staatsgewalt" zur Last gelegt, berichtet das Informationszentrum für Menschenrechte und Demokratie aus Hongkong. Das Urteil sei bereits am 9. Mai gesprochen worden. Der Aktivist hatte auf einer Webseite unter anderem an die blutige Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 erinnert. Anklage war bereits vor mehr als zwei Jahren erhoben worden.
Huang Qi war beschuldigt worden, im Internet nicht nur Informationen über die Demokratiebewegung, sondern auch über Unabhängigkeitsbestrebungen in der nordwestchinesischen Region Xinjiang sowie über die verbotene Bewegung Falun Gong verbreitet zu haben. In Beiträgen auf seiner Webseite war eine Umkehr von der offiziellen Verurteilung der Demokratiebewegung 1989 als "konterrevolutionärer" Aufstand gefordert worden. Einen Tag vor dem Jahrestag des Massakers am 4. Juni 1989 wurde Huang Qi im Jahr 2000 festgenommen. (anw)