Anteil der Online-Nutzer in Deutschland wächst wieder stärker
68,5 Prozent der 14- bis 64-Jährigen in Deutschland nutzen das Internet. 2002 waren es laut dem Institut für Demoskopie Allensbach noch 63,3 Prozent.
Im vergangenen Jahr schien die Kurve des Anstiegs bei der privaten und beruflichen Internet-Nuzung von 14- bis 64-Jährigen in Deutschland abzuflachen, doch in der jüngsten Computer- und Technik-Analyse (ACTA 2003) stellt das Institut für Demoskopie Allensbach mit einer Steigerung von 5,2 Prozentpunkten auf 68,5 Prozent einen größeren Sprung fest als in den vier Jahren zuvor.
Für die jährliche, seit 1997 angefertigte Analyse hat das Institut von Januar bis August dieses Jahres insgesamt 10.424 in Deutschland lebende Menschen im Alter zwischen 14 und 64 Jahren befragt. Davon kamen 2121 aus Ostdeutschland, 5224 waren Frauen und 5995 Online-Nutzer, teilt das Allesbacher Institut mit. Demnach wächst die Online-Nutzung auf einem bereis erreichten hohen Niveau mit "unerwarteter Dynamik".
Dabei gewinnt das Internet als Informationsquelle und Vertriebskanal rasch an Bedeutung. An Informationen interessieren sich hochgerechnet 20,4 Millionen für Reizeseziele, 19,8 Millionen für Bildungsangebote, 19,4 Millionen für Veranstaltungshinweise und 17,7 Millionen für Politiknachrichten. Dabei haben die Veranstaltungshinweise mit einem Plus von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr den größten Zuwachs zu verzeichnen. Bei den Informationsangeboten haben Seiten zu den Themen Computer und Sport den höchsten Männeranteil, wärend Frauen sich vorwiegend für Fitness-, Reise- oder Unterhaltungsangebote interessieren.
Bestellungen und Käufe im Internet nehmen laut der Analyse rasch zu, besonders bei Online-Auktionen. Insgesamt erwerben die Online-Nutzer vorwiegend Bücher, Reiseangebote sowie CDs, Kleidung, Computerhardware und Videofilme. Jeder Dritte Online-Nutzer habe bereits Bücher online bestellt und jeder vierte Reisen gebucht.
Werbung findet im Internet immer mehr Aufmerksamkeit, haben die Allensbacher festgestellt. Vor einem Jahr sagten 8 Prozent, dass sie Online-Werbung häufiger oder ab und zu beachten, während es mittlerweile 15 Prozent sind. Die gezielte Produktrecherche steht weiter im Vordergrund. Dies gilt für alle Angebote, bis auf Börsen- und Aktieninformationen, die unter deutlich vermindertem Interesse leiden.
In einem Fünftel der Haushalte in Deutschland gibt es heute eine Digitalkamera. Das entspricht laut ACTA einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr und einer Verdreifachung gegenüber 2001. Diese Entwicklung gehe weiter, denn es gebe ein ausgeweitetes Potenzial an Käufern: 17,3 Prozent der Befragten wollen sich in den nächsten zwei Jahren eine Digitalkamera kaufen. Weiter diagnostiziert die Studie den Mobiltelefonen mit Fotofunktion ebenfalls ein großes Potenzial. Derzeit besitzen 3,7 Prozent der erwachsenen Deutschen ein solches Gerät und ein Drittel der Bevölkerung findet derartige Telefone "interessant". (anw)