Lindows.com sucht einen neuen Namen

Lindows.com-CEO Michael Robertson will an das US-Außenministerium appellieren, damit es in seiner Sache im Ausland Partei ergreift, wenn sein Unternehmen "Windows" in den USA als generischen Begriff durchgesetzt hat.

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Lindows.com-CEO Michael Robertson hat realisiert, dass er von den USA aus Microsoft nicht juristisch daran hindern kann, in anderen Ländern gegen sein Unternehmen zu klagen. Damit Lindows.com dennoch weltweit geschäftstüchtig bleibt, sucht Robertson für sein Produkt und die Internetpräsenz einen neuen Namen, der in allen Ländern außerhalb der USA gelten soll. Der Findungsprozess soll am 14. April abgeschlossen sein. Ein neuer Name sei der einzige Weg, dem Angriff eines reichen Unternehmens zu antworten, das in der Lage ist, acht identische Klagen in verschiedenen Ländern einzureichen, teilt Robertson mit.

Der neue Name soll nicht auf ewig gelten. Zunächst will sich Lindows.com auf den Streit mit Microsoft in den USA konzentrieren. Der Prozess vor dem 9th Circuit Court of Appeals werde voraussichtlich ein Jahr dauern, worauf sich wohl ein Verfahren vor dem obersten Gericht anschließen werde. Wenn Lindows.com es gelingen sollte, "Windows" juristisch als generisches Wort festzuklopfen, werde das Unternehmen an das US-amerikanische Außenministerium appellieren, es solle auf andere Regierungen einwirken, damit in anderen Ländern "Windows" als Markenzeichen ungültig werde. Ähnliches sei bei Begriffen wie "database", "operating system" und "pascal" in der Vergangenheit geschehen.

Vor einem US-amerikanischen Gericht sei es Microsoft noch nicht gelungen, Lindows.com zwangsweise umbenennen zu lassen, schreibt Robertson, daher wende es sich an Gerichte im Ausland. Gleichzeitig aber kritisierten die Redmonder die Entscheidung der EU-Kommission, die Sanktionen und eine Geldstrafe verhängt habe, und verweisen auf die Einigung in den USA. Durch die Klagen gegen Lindows.com im Ausland zeige Microsoft jedoch, dass es kein Respekt vor der US-amerikanischen Rechtsprechung habe. Der Softwareriese werde alles und jeden attackieren, der sein Monopol auf dem Desktop in Gefahr bringe.

Bereits vor ein paar Jahren habe Lindows.com nach einem neuen Namen suchen lassen und viele Vorschläge bekommen, schreibt Robertson. Einer seiner Favoriten mitsamt Slogan sei gewesen: "Lindos -- because it's the W that is causing all the problems." (anw)