Spezielle DVD-Player für Oscar-Juroren

Der Spezialist für Kopierschutztechnik Cinea bietet ein System an, das verhindern soll, dass Filme von Juroren in Tauschbörsen gelangen.

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Damit die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die alljährlich in Los Angeles die Oscar-Trophäen vergibt, nicht wieder als Quelle für illegal kopierte Filme dienen kann, sollen die Juroren im kommenden Herbst mit einem speziellen DVD-Player versorgt werden. So lautet der Plan der Firma Cinea Inc., die im vergangenen Jahr von Dolby Laboratories geschluckt worden war. Sie will jedem der etwa 6000 Oscar-Juroren ein mit eigener Kopierschutztechnik ausgerüstetes Abspielgerät gratis liefern, heißt es in US-amerikanischen Medien.

Der Clou soll sein, dass eine individuelle DVD mit einem aktuellen Film, der beurteilt werden soll ("Screener"), nur auf einem bestimmten DVD-Player abspielbar ist. Cinea arbeitet bei den Spezial-Playern zudem mit elektronischen Wasserzeichen, die schon beim Laden der DVD in den Player oder beim Abspielen in speziell dafür vorgesehene Bereiche der Sonder-DVDs eingefügt werden, sodass erkennbar sein soll, wer den Film bisher gesehen hat. So soll verhindert werden, dass die Filme in Tauschbörsen landen. Mit dem Angebot will Cinea die Filmfirmen überzeugen, ihre Screener-DVDs mit der Kopierschutztechnik zu versehen. Da nicht sicher ist, ob die Filmstudios auf das Angebot eingehen, ist auch nicht sicher ob Cinea die gut 4,5 Millionen US-Dollar Ausgaben für die Juroren auch wieder hereinbekommt.

Mehrere für die Oscar-Juroren bestimmte "DVD-Screener" verschiedener Filme waren im Jahre 2003 ins Netz gelangt, unter anderem auch "Herr der Ringe: Die zwei Türme". Die Motion Picture Association of America (MPAA) hatte daraufhin im Oktober 2003 angekündigt, den Mitgliedern der Academy Awards und Jurys anderer Filmpreise keine DVDs oder Videokassetten zukommen zu lassen. Drei Wochen später lockerte die MPAA das Embargo: Wenigstens "Oscar"-Juroren sollten speziell kodierte Videokassetten bekommen. Schließlich setzten sich unabhängige Filmstudios durch und erwirkten vor Gericht eine Aufhebung des Embargos. (anw)