Symbian-Smartphone mit Qwertz-Tastatur und EDGE-Handy

Sony Ericsson hat heute drei neue Modelle vorgestellt, darunter das Smartphone P910i mit erweitertem Speicher und einer kleinen alphanummerischen Tastatur.

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Von
  • Rudolf Opitz

Handy-Hersteller Sony Ericsson hat heute in München drei neue Modelle vorgestellt. Das Smartphone P910i nutzt wie sein Vorgänger P900 als Betriebssystem Symbian OS 7.0 mit der via Touchscreen bedienbaren Oberfläche UIQ, kann aber zusätzlich mit einem größeren internen Speicher von nun 64 MByte aufwarten. Weiterhin besitzt das P910i eine kleine Qwertz-Tastatur zum Schreiben von E-Mails und Notizen, die zum Vorschein kommt, wenn man die Wähltastatur zurückklappt. Wahlweise lassen sich Texte dank Handschrifterkennung auch mit dem kleinen Stylus auf dem Touchscreen eingeben, der eine Auflösung von 208 × 320 Pixeln bei 18 Bit Farbtiefe aufweist.

Das neue Smartphone funkt wie sein Vorgänger in GSM-Netzen bei 900 und 1800 MHz, wie sie in Europa üblich sind, und in nordamerikanischen 1900-MHz-Netzen (Triband). Als Daten-Handy empfängt es über den paketorientierten Datendienst GPRS (General Paket Radio Service) maximal 53,6 kBit/s und sendet bis zu 13,4 kBit/s (Multislot-Klasse 8), wahlweise steht auch der verbindungsorientierte Dienst HSCSD (High Speed Circuit Switched Data) zur Verfügung. Daten mit PCs, PDAs und anderen Handys tauscht das P910i via IrDA oder Bluetooth-Funk aus, auch ein USB-Kabel wird mitgeliefert.

Bei der Software-Ausstattung hat es ebenfalls zugelegt: So fragt es auf Wunsch nicht nur POP3- oder IMAP4-Server nach neuen E-Mails, sondern arbeitet auch mit verschiedenen E-Mail-Diensten etwa von Extended Systems, IBM und RIM Blackberry zusammen. Fotos der eingebauten VGA-Kamera lassen sich als MMS-Nachrichten oder Mail-Anhänge verschicken oder via Bluetooth auf andere Geräte übertragen. Mit der Runestone-Anwendung von HP sollen sich Bilder und Textdokumente über den Kurzstreckenfunk auch direkt auf HP-Druckern ausgeben lassen. Für Wechsel-Medien hat der P910i wie seine Vorgänger einen Memory-Stick-Duo-Slot für bis zu 1 GByte große Medien, ein 32 MByte-Medium will Sony Ericsson mitliefern. Im dritten Quartal soll das P910i für stolze 749 Euro ohne Vertrag zu haben sein.

Außer dem Smartphone hat Sony Ericsson das EDGE-fähige Klapp-Handy Z500i und das Multimedia-Modell K500i präsentiert. Das Triband-Telefon Z500i soll mit dem Datendienst EDGE (Enhanced Data-Rates for GSM Evolution) bis zu 240 kBit/s empfangen und maximal 120 kBit/s senden können. EDGE kann Daten zwar schneller als GPRS übertragen, wird von den Funknetzen in Deutschland jedoch nicht unterstützt, da die Netzbetreiber lieber auf das schnellere UMTS setzen. Mit PoC (Push to Talk over Cellular) bietet das Z500i eine weitere Technik, die es in den deutschen Funknetzen noch nicht gibt: Via GPRS lassen sich Handys wie Walkie-Talkies nutzen. Kosten sollen beim Funken nur anfallen, solange man die Sprechtaste drückt.

Weiterhin besitzt das Z500i eine VGA-Kamera, ein Farbdisplay mit 128 × 160 Pixeln und 16 Bit Farbtiefe und ein kleineres Zweitdisplay auf dem Deckel mit 12 Bit Farbtiefe. Kabellose Schnittstellen wie IrDA oder Bluetooth fehlen. Eine Akkuladung soll für maximal 10 Stunden Sprechzeit oder 260 Stunden Bereitschaftszeit reichen. In die Läden soll es erst im 4. Quartal 2004 kommen, einen Preis nannte Sony Ericsson noch nicht.

Das K500i gleicht dem Vodafone-Handy F500i: Es ist mit einem 16-Bit-Farbdisplay mit 128 × 160 Pixeln und einer videofähigen VGA-Kamera ausgestattet. Die Rückseite des Handys ähnelt im Design einer Digitalkamera; wenn die Foto-Funktion nicht benötigt wird, schützt ein Schieber das Objektiv vor Kratzern und Schmutz. Bilder kann man per MMS oder E-Mail versenden. Der 12 MByte große Speicher soll laut Sony Ericsson für Videoclips, Klingeltöne und Java-Spiele ausreichen, der integrierte MP3-Player dürfte jedoch hauptsächlich für Klingeltöne gut sein, da der Speicher für längere Musikstücke zu klein ist und ein Wechselmedium fehlt. Als Schnittstelle zum PC bietet der K500i USB- oder RS232-Kabel oder IrDA. Via GPRS empfängt das K500i/F500i bis zu 53,6 kBit/s oder sendet 26,8 kBit/s (Klasse 10), über den HSCSD-Dienst sind es 28,8 kBit/s (Empfang) und 14,4 kBit/s (Versand). Die Akkulaufzeit liegt laut Hersteller bei bis zu 300 Stunden Bereitschaft oder 8 Stunden Sprechzeit. Im 3. Quartal soll das K500i für knapp 300 Euro ohne Vertrag auf den Markt kommen. (rop)