PeopleSoft "offen für Diskussionen" mit Oracle

Der Widerstand des Anbieters von Business-Software gegen eine Übernahme durch Oracle scheint zu bröckeln; der Vorstand ist offensichtlich inzwischen nicht mehr einig in seiner Haltung.

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Von
  • Jürgen Kuri

Es habe nicht an der abwehrenden Haltung gegen die Übernahme durch Oracle gelegen, dass PeopleSoft-Chef Craig Conway vergangene Woche gehen musste, betonte der PeopleSoft-Vorstand ausdrücklich. Nun aber scheint der Widerstand gegen Oracle zu bröckeln -- trotz der zuvor laut PeopleSoft so einmütig gefassten Vorstandsbeschlüsse gegen die Übernahme. Man sei zu Gesprächen bereit, wenn der Preis stimme, erklärte Steve Goldby von PeopleSoft-Verwaltungsrat vor dem Gericht, dass eine Klage von Oracle verhandelt. Oracle wirft in dem Prozess PeopleSoft vor, mit unzulässigen Mitteln -- etwa einem Versprechen zur Preisrückerstattung bei Aufkauf -- einen Übernahmeversuch verhindern zu wollen.

Man sei offen für Diskussionen mit Oracle, sandte Goldby während der Verhandlung deutliche Signale an den Konkurrenten. Es müsse aber die Sicherheit geben, dass eine Transaktion schnell abgeschlossen werden könne. Bislang sei nur SAP Nutznießer des seit langem andauernden Kampfes um die Übernahme von PeopleSoft durch Oracle gewesen. Nach Berichten in US-Medien teilen aber wohl nicht alle Vorstandsmitglieder von PeopleSoft die Ansichten Goldbys.

Oracle bietet momentan 7,7 Milliarden US-Dollar für den Kauf von PeopleSoft; der Datenbankkonzern hatte die Offerte an die PeopleSoft-Aktionäre vor wenigen Tagen erst verlängert. Versuche der US-Regierung, eine Übernahme aus wettbewerbsrechtlichen Gründen zu verhindern, waren vor Gericht gescheitert. (jk)