Pentium-M-Mainboard mit AGP-Steckplatz für Desktop-Rechner

Die taiwanische Firma AOpen will Intels sparsamen Notebook-Prozessor Pentium M Desktop-PC-tauglich machen.

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Die taiwanische Firma AOpen will Intels sparsamen Notebook-Prozessor Pentium M Desktop-PC-tauglich machen. Das Mainboard i855GMEm-LFS bietet außer einer Sockel-479-Prozessorfassung auch einen AGP-Steckplatz für Grafikkarten. Auf der Platine im Micro-ATX-Format sitzt der grafikfähige Intel-Chipsatz i855GME (für zwei PC2700/DDR333-Hauptspeichermodule), das Board unterstützt sowohl Pentium-M- als auch die preislich viel attraktiveren Celeron-M-Prozessoren mit Banias- und Dothan-Kernen.

Anstelle der integrierten Grafik lassen sich auch sehr leistungsfähige AGP-Karten verwenden, was aber die Wirkung des stromsparenden Notebook-Prozessors leicht zunichte machen kann -- Grafikkarten mit dem Nvidia GeForce 6800 beispielsweise benötigen bis zum Fünffachen der elektrischen Leistung eines Pentium M 755. Mit deutlich weniger stromdurstigen AGP-Karten lassen sich aber auch schon digitale (DVI-)Monitore oder Fernsehgeräte an den Pentium-M-PC anbinden.

Das mit Serial-ATA-RAID-PCI-Adapter (von Promise), FireWire-PCI-Adapter, zwei Gigabit-LAN-PCI-Chips (von Marvell) und SPDIF-Audio-Ausgang gut ausgestattete Mainboard soll auch in Deutschland auf den Markt kommen und wird wohl über 200 Euro kosten. Als Kühler-Halterung ist ein Retention Module (RM) wie für Intels Pentium-4-Prozessoren im Sockel-478-Gehäuse vorgesehen, angeblich sollen auch solche Kühler passen. Doch Pentium M und Celeron M liefert Intel ohne Wärmeverteilblech (Integrated Heat Spreader IHS) und auch in der Boxed-Version ohne Kühler aus, die Kompatibilität von Mobilprozessoren und Kühlern müssen die Anwender selbst klären. AOpen will einen leisen Prozessorkühler mitliefern.

Auch auf der AOpen-Webseite findet sich beim i855GMEm-LFS übrigens noch der Hinweis "Japan only" -- für den europäischen PC-Markt halten auch die potenziellen AOpen-Konkurrenten PFU (PD-41PM160M1) und RadiSys (Endura LS855) ihre Pentium-M-Micro-ATX-Boards leider für ungeeignet. In Japan sind auch bereits stromsparende Celeron-M- und Pentium-M-Komplettrechner zu haben.

Für einen völlig anderen Anwendungsbereich hat die taiwanische DFI-ACP, die Industriesparte von Diamond Flower Industries (DFI), das G5M100-N entwickelt, das unter gleichem Namen auch bei der DFI-Tochterfirma Itox auftaucht. Es kommt im Mini-ITX-Format und deshalb auch ohne AGP-Slot, aber mit jeweils einem PCI- und Mini-PCI-Steckplatz und zwei DIMM-Slots. Angeblich plant DFI-ACP auch ein Pentium-M-Board namens G5M300-P im ATX-Format, das die Northbridge (beziehungsweise den Graphics Memory Controller Hub, GMCH) i855GME mit der Southbridge (dem I/O Controller Hub, ICH) 6300ESB (Hance Rapids) kombiniert und so zwei PCI-X-66-Slots und Serial-ATA-RAID anbietet.

Prinzipiell lässt sich der Pentium M auch mit dem (Xeon-)Chipsatz E7501 kombinieren, wodurch sich der FSB400-Frontsidebus des Prozessor mit zwei PC2100/DDR266-Kanälen voll ausnutzen lässt und außerdem der Einsatz von wesentlich mehr Hauptspeicher mit Registered-ECC-DIMMs möglich wird. Fujitsu-Siemens setzt bei den Pentium-M-Server-Blades der Primergy-BX300-Reihe allerdings auf den Broadcom/ServerWorks-Chipsatz GC-SL, dessen Southbridge CIOB-E zwei integrierte Gigabit-LAN-Ports enthält. (ciw)