AOpen-Barebone MZ855-II greift Apples Mac mini an
Mit einem kompakten PC-Barebone für Intels Pentium-M-Prozessor zielt der taiwanische Hersteller AOpen auf potenzielle Mac-mini-Käufer.
Mit einem kompakten PC-Barebone für Intels Notebook-Prozessor Pentium M zielt der taiwanische Hersteller AOpen auf potenzielle Mac-mini-Käufer. Sieben Wochen nach Apples Vorstellung des Mac mini kündigt damit der erste PC-Hardware-Hersteller ein konkurrierendes x86-Produkt an. Der AOpen XC Cube MZ855-II ist zwar deutlich voluminöser (10,6 cm × 32 cm × 20 cm im Vergleich zu nur 5,1 cm × 16,5 cm × 16,5 cm) und schwerer als das Apple-Modell, doch er lässt sich individuell mit Prozessoren der Pentium-M- oder Celeron-M-Baureihen (mit FSB400), einem optischen (Slimline-)Laufwerk, einer 3,5-Zoll-Festplatte, zwei Speichermodulen und je einer PCI-Karte und AGP-Grafikkarte im Low-Profile-Format ausrüsten.
Als passende Grafikkarten hat AOpen selbst die Aeolus-Modelle FX5700LE-DV128LP und FX5500-DV128LP mit Nvidia-GeForce-Chips und Lüftern im Angebot, im Einzelhandel sind aber auch passiv gekühlte Low-Profile-AGP-Karten mit Chips wie dem Nvidia GeForce FX 5200 (etwa von Gainward) oder dem ATI Radeon 9250/9550 (etwa von GeCube) zu haben -- ob diese allerdings wesentlich leistungsfähiger sind als der Onboard-Grafikchip ATI Radeon 9200 des Mac mini, sei dahingestellt. Ohne zusätzliche Lüfter im Gerät verspricht AOpen beim MZ855-II jedenfalls eine maximale Lautstärke von 25 dBA -- das wie beim Mac mini extern ausgeführte 150-Watt-Netzteil kommt ohne Ventilator aus.
Außer der flexibleren Konfiguration und der potenziell höheren Rechenleistung stellt AOpen die im Vergleich zum Mac mini höhere Zahl an Schnittstellen heraus. Ein Speicherkarten-Lesegerät ist bereits frontseitig eingebaut, außer vier USB-2.0-, zwei FireWire-, seriellen und parallelen Ports sollen auch Mikrofon- sowie Kopfhörer-Klinkenbuchsen sowie SPDIF-Ein- und -Ausgänge für digitalen Mehrkanalton vorhanden sein. Zusätzlich gibt es einen GBit-LAN-Adapter. Wer mit geringer 3D-Beschleunigung auskommt, kann den integrierten Grafikprozessor des Intel-i855GME-Chipsatzes nutzen, der über eine optionale ADD-Karte DVI-Displays anbinden können soll.
Der Preis des Barebones steht noch nicht genau fest, dürfte aber sicherlich über 300 Euro betragen -- schon das Pentium-M-Barebone XC Cube EY855 kostet so viel. Inklusive Prozessor, Grafikkarte, Laufwerken, Speicher und Betriebsystem-Lizenz dürften die Grundpreise der beiden Mac-mini-Versionen damit kaum zu unterbieten sein.
Laut AOpen soll im April die Produktion des XC Cube MZ855-II anlaufen. Eine Ausführung mit Intels neuestem Pentium-M-Chipsatz i915GM für FSB533 sei schon in Arbeit -- ein Mainboard im Micro-ATX-Format hat Aopen damit ebenfalls angekündigt (i915GMm-HFS). Durch Übertaktung des Frontsidebus sei auch beim XC Cube MZ855-II der Einsatz von FSB533-Prozessoren für den Sockel 479 möglich, sagt AOpen.
AOpen stellt auf der CeBIT 2005 in Halle 23 am Stand D37 aus, Apple ist auf dieser Messe nicht mit einem eigenen Stand vertreten. (ciw)