IT-System der Berliner Polizei läuft nun rund
Die seit dem 4. April auftretenden Probleme im Volllastbetrieb waren durch einen nicht einwandfrei funktionierenden Switch verursacht worden.
"Die technischen Störungen, die den Betrieb der neuen Polizeisoftware Poliks beeinträchtigt hatten, sind beseitigt." Das teilt die Berliner Polizei heute mit: Eine "aufwendige Fehleranalyse von IT-Spezialisten der Polizei und beauftragten Firmen in den vergangenen Tagen" sei zur Lösung des Problems notwendig gewesen. Eine zentrale Netzwerkkomponente hatte unter Vollbetrieb nicht einwandfrei gearbeitet, erklärte ein Sprecher gegenüber heise online; seit dem Austausch eines Switches laufe das System stabil. Die Schnellauskünfte bei Fahndungsanfragen erfolgten nun in durchschnittlich 1,5 Sekunden.
Die Überprüfungen des Systems waren notwendig geworden, nachdem seit dem 4. April zunehmend Probleme auftraten. Über zweieinhalb Stunden sollen einzelne Benutzer für die Eingabe einer Unfallflucht benötigt haben. Allein die Anmeldung bei Poliks konnte nach Betroffenenberichten zwischen 15 und 30 Minuten dauern. Um dem Fehler auf die Spur zu kommen, waren mehrfach Betriebsunterbrechungen erforderlich. Die Fehleranalyse sei dadurch erschwert worden, dass die Probleme nur tagsüber während des Hochlastbetriebes aufgetreten waren.
Poliks war Ende März in Betrieb genommen worden. Ziel des insgesamt 73 Millionen Euro teuren IT-Großprojekts ist es insbesondere, polizeiliche Auskunftssysteme sowie die Aufnahme und Bearbeitung von Anzeigen zusammenzufassen und zu beschleunigen. Auf 8200 Computern werden Informationen zu Straftaten, Ermittlungen und Ordnungswidrigkeitsverfahren erfasst. Das windowsbasierte System enthält Daten zu etwa sieben Millionen Menschen. Entwickelt wurde es speziell für Berlin von dem IT-Dienstleister gedas, einem Berliner Tochterunternehmen des Autokonzerns VW. "Poliks" steht für Polizeiliches Landessystem zur Information, Kommunikation und Sachbearbeitung. (anw)
