Activision veröffentlicht Doom-3-Addon nicht in Deutschland
Weil die USK dem Addon des Horror-Shooters eine Alterskennzeichnung versagte, verzichtet Activision Deutschland auf die Veröffentlichung von "Resurrection of Evil".
Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle USK hat dem Addon Resurrection of Evil zum Horror-Shooter Doom 3 eine Alterskennzeichnung verwehrt. Als Grund nannte Jürgen Hilse, dass das USK-Gremium das Programm als jugendgefährdend eingeschätzt hat, weil es Kriterien erfülle, die zu einer späteren Indizierung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien führen könnten. Im Unterschied dazu trägt das Hauptprogramm Doom 3 das rote USK-Emblem "keine Jugendfreigabe", weil es lediglich als jugendbeeinträchtigend eingeschätzt worden war.
Für ihre damalige Entscheidung war die USK von den Innenministern Jörg Schönbohm (CDU) und Günther Beckstein (CSU) scharf kritisiert worden. Hilse wollte sich jedoch nicht dazu äußern, in welchen inhaltlichen Punkten sich das Addon vom Hauptprogramm unterscheide, die gegen eine Kennzeichnung sprechen. Bereits die Entscheidung über Doom 3 sei "äußerst knapp" gewesen, Resurrection of Evil sei der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hätte, so Hilse gegenüber heise online.
Als Reaktion will Activision sein Addon in Deutschland nicht veröffentlichen. Man unterstütze die Arbeit der USK und wolle keine Titel ohne deren Kennzeichnung auf den Markt bringen, erklärte Bernd Reinartz von Activision Deutschland.
So ist das Spiel in Deutschland lediglich als teure Importversion für Erwachsene erhältlich. Diese bietet außer einem bereits aus Half-Life 2 bekannten Gravitations-Staubsauger und einem Voodoo-Herz mit Zeitlupenknopf nicht viel Neues. Die zwölf düsteren Level der Solo-Kampagne unterscheiden sich kaum vom Hauptprogramm und bieten einen knapp achtstündigen Horror-Marsch gegen Höllenmonster und Zombies. Der Mehrspielerteil erlaubt Capture-the-Flag-Partien auf vier Karten für bis zu acht Spieler.
Mit dem integrierten Patch auf Version 1.2 hat id Software die Kopierschutzabfrage umgestellt und ĂĽberprĂĽft statt der Original-CD die Seriennummern online. Das Spiel startet aber auch ohne Internetverbindung.
Der kommende Patch 1.3 soll zudem EAX-4.0-Sound auf Audigy-2-Karten unterstützen. Creative hatte id Software ursprünglich vorgeworfen, dass ihre hardwareunabhängige Softwarelösung für 5.1-Sound Creatives Patente verletze und mit einer Klage gedroht, falls die Doom-Macher keinen speziellen EAX-Modus nachreichen würden, der lediglich mit Audigy-2-Karten funktioniere. Creative hat das dafür nötige Treiber-Update bereits veröffentlicht. (hag)