Mobilfunker Vega verklagt Slowenien auf Schadenersatz
Vega, Tochter von Western Wireless International, wirft dem Staat vor, Wettbewerb zu verhindern und entsprechende EU-Vorgaben nicht umgesetzt zu haben.
48,8 Milliarden Tolar (rund 204 Millionen Euro) fordert der slowenische Mobilfunk-Netzbetreiber Vega von Slowenien in einer Klage auf Schadenersatz. Vega, Tochter von Western Wireless International, wirft dem Staat vor, Wettbewerb zu verhindern und entsprechende EU-Vorgaben nicht umgesetzt zu haben. Auch die Regulierungsbehörde Apek habe dem wettbewerbsfeindlichen Verhalten des Marktführers Mobitel tatenlos zugesehen. Eine separate Klage soll Apek dazu zwingen, Endkunden die Nummernmitnahme bei einem Betreiberwechsel zu erleichtern. Vega ist seit Dezember 2001 in Slowenien am Markt, hat aber trotz Investitionen von mehr als 163 Millionen Euro nur zwei Prozent Marktanteil erreicht. Fast 80 Prozent der Kunden telefonieren im Netz von Mobitel, die mehrheitlich im Eigentum des Staates steht. Die Regierung bezeichnet die Forderungen von Vega als unbegründet.
Im Zuge der Übernahme von Western Wireless durch Alltel werden flinke Käufer für alle internationalen Töchter gesucht. Wertvollste Auslandstochter ist die österreichische tele.ring, für die bereits ein Gebot von 1,4 Milliarden Euro vorgelegt worden sein soll. Gut im Rennen um tele.ring liegen laut der Tageszeitung Die Presse die Finanzinvestoren Permira (Debitel, Premiere, Intelsat, Inmarsat, austriamicrosystems etc.), Apax (TIM Hellas, Inmarsat, Intelsat, Kabel Deutschland u. a.) und Novator. Ob für Vega Angebote vorliegen, ist nicht bekannt. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)