US-Musikindustrie geht angeblich gegen Machinima-Site vor [Update]

Ein US-amerikanische Website, die mit Hilfe von Games-Engines hergestellte Filme gehostet hat, schien in das Visier der Recording Industry Association of America zu geraten. Angeblich handelt es sich aber um einen Fake.

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Die Recordings Industry Association of America (RIAA) hat die Website RPGFilms.net schlieĂźen lassen. Sie hatte so genannte Machinima-Videos angeboten, ein Genre, bei dem Filme mit Hilfe von Game-Engines erstellt werden. Fans und Ersteller der Machinimas haben auch die nicht-kommerzielle Organisation Academy of Machinima Arts & Sciences gegrĂĽndet, die beispielsweise ein Machinima-Filmfestival veranstaltet.

Laut RPGFilms hat sich die RIAA darüber beschwert, dass unter den dort angebotenen 600 "Sound-Dateien" einige dabei sein könnten, die Urheberrechte von RIAA-Mitgliedern berührten. "Wir haben guten Grund zur Annahme, dass Ihre Aktivitäten nicht von den Urheberrechtsinhabern autorisiert wurden", schreibt die "Anti Piracy Unit" der RIAA laut RPGFilms. Sie fordere dazu auf, die angemahnten Dateien sofort zu löschen oder den Zugang zu ihnen zu sperren. Bei den von der Musikindustrie angemahnten "Sound-Dateien" handelt es sich laut Medienberichten aber nicht um MP3-Dateien oder Songs in anderen digitalen Sound-Formaten, sondern um Mitschnitte von Spielhandlungen, denen populäre Musikstücke unterlegt wurden.

[Update]:
Das Schreiben der RIAA an RPGFilms.net war angeblich ein Fake, der aber beim Sitebetreiber und seinen Rechtsanwälten zuerst ernst genug genommen wurde, um die Website vom Netz zu nehmen. Eine RIAA-Sprecherin erklärte gegenüber dem Weblog BoingBoing, der Verband sei nicht gegen die Machinima-Site vorgegangen, es müsse sich um ein gefälschtes Schreiben handeln.

Eine von heise online angefragte Stellungnahme der RIAA zu dem Vorfall steht immer noch aus. Mittlerweile ist die Site RPGFIlms.net wieder online, ohne aber irgendeinen Kommentar zu dem Vorgang abzugeben. (anw)