Website eines rechtsextremen Online-Versenders geknackt
Gestern wurde ein Einbruch in einen Online-Versandshop für rechtsextreme Musik und dazugehörige Merchandising-Artikel gemeldet. Hierbei haben die Hacker mehr als 2500 Adressen von Bestellern kopiert und öffentlich zugänglich gemacht.
Gestern wurde von dem deutschen Ableger der autonomen Indymedia ein Einbruch in den Internetauftritt des Online-Versandhändlers und Plattenlabels Front Records gemeldet. Front Records produziert und versendet rechtsextreme Musik und dazugehörige Merchandising-Artikel. Bei dem Einbruch haben die Angreifer mehr als 2500 Adressen von Bestellern kopiert und öffentlich zugänglich gemacht.
Dem Defacement (in diesem Fall eine veränderte Startseite mit neuen Inhalten) zufolge seien für den jüngsten Einbruch rechtsextreme "Nationalisten mit speziellen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Weltnetzsicherheit" verantwortlich. Es ist allerdings sehr unwahrscheinlich, dass die Angreifer aus dem eigenen rechten Umfeld stammen und Adressen von Gesinnungsgenossen veröffentlichen. In den Foren auf Indymedia finden derzeit Diskussionen statt, in denen selbsternannte antifaschistische Aktivisten damit drohen, dass sich die auf den Listen befindlichen Personen auf "Hausbesuche" vorzubereiten hätten.
Front Records betreut unter anderem die Cottbuser Band "Frontalkraft" -- der Brandenburgische Verfassungsschutz stuft diese im Verfassungsschutzbericht 2001 als rechtsextremistisch ein. Die bei 1&1 gehostete Seite des Versenders ist inzwischen offline, eine Kopie des Defacement bei Indymedia zu finden. (dmk)