Minix 3 steht zum Download bereit

Der ressourcenschonende Unix-Ableger soll nicht mehr länger nur Lehrzwecken dienen, sondern ist nun auch für embedded Systeme und für PCs mit weniger reichhaltiger Ausstattung gedacht.

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Die Minix-Entwickler haben heute die Version 3.1 ihres ressourcenschonenden Open-Source-Betriebssystems zum Download bereitgestellt. Im Gegensatz zu den früheren Versionen 1 und 2 streben die Entwickler mit der neuen Ausgabe an, mehr als nur ein System für Lehrzwecke zu bieten. Der Unix-Ableger ist für den Embedded-Einsatz und für Computer mit weniger reichhaltiger Ausstattung gedacht -- explizit für das vom Media Laboratory des Massachusetts Institute of Technology entwickelte 100-Dollar-Laptop.

Für den Einsatz von Minix 3 wird ein PC mit wenigstens einem 386er-Prozessor verlangt. Die Standard-Konfiguration benötigt 16 MByte Arbeitsspeicher, es ist auch eine Version für 8 MByte erhältlich, teilen die Entwickler auf ihrer Website mit. Auf der Festplatte beansprucht Minix 3 mindestens 200 MByte Platz, für die komplette Installation 400 MByte. Die Installations-CD dient aber auch als Live-CD.

Das System sei aber noch weit von der Fertigstellung entfernt, teilen die Entwickler mit. Daher fordern sie Interessierte zur Mitarbeit auf. Sie können zum Beispiel dabei helfen, Minix auf andere Plattformen wie ARM7 oder PowerPC zu portieren.

Minix wurde erstmals 1987 von Andrew Tanenbaum veröffentlicht und sollte in Lehrveranstaltungen die Arbeitsweise eines Betriebssystems veranschaulichen helfen. Der Linux-Erfinder Linus Torvalds habe während seines Studiums an der Universität von Helsinki mit Minix gearbeitet. Es habe ihn dazu inspiriert, Linux zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund verfolgt Kenneth Brown von der konservativen US-amerikanischen Alexis de Tocqueville Institution die These, Torvalds habe sich bei der Entwicklung von Linux bei Minix bedient. (anw)