Österreichs Fünf-Jahres-Plan für Informations- und Kommunikationstechnik

In fünf Jahren soll Österreich zu den Top-5-Ländern der Welt in Sachen Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) zählen. Den Weg zu diesem ehrgeizigen Ziel soll ein IKT-Masterplan ebnen, der von der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) auf Wunsch von Vizekanzler Hubert Gorbach (BZÖ) ausgearbeitet wurde. Als Zwischenschritt wird für 2008 ein Top-10-Platz angepeilt. Die Positionsbestimmung erfolgt durch verschiedene internationale Indices. Der 173 Seiten starke Masterplan wurde am gestrigen Mittwochabend in Wien vorgestellt. "Unser Ziel muss sein, eine Spitzenposition in der Informationsgesellschaft zu erreichen", sagte Andreas Reichhardt, Sektionschef im Verkehrsministerium. "Wir haben uns in den letzten Jahren leider ins Mittelfeld entwickelt."

Gegliedert in die vier Bereiche Bewusstsein, Standort Österreich, Infrastruktur sowie Nutzung werden insgesamt 44 Maßnahmen unterschiedlicher Priorität vorgeschlagen. Dazu gehören beispielsweise die Koordination politischer Aktivitäten, die Erleichterung von Unternehmensgründungen, Förderung von Forschung und Entwicklung, Sicherstellung flächendeckender Infrastruktur oder Unterstützung bei der Anschaffung von Computern. Zwar sind bereits 30 Prozent aller österreichischen Haushalte breitbandig online, aber nur 40 Prozent haben überhaupt einen Computer. Um die Breitbandversorgung wesentlich erhöhen zu können, muss zunächst die Computerpenetration steigen – wofür unter anderem Bildungsmaßnahmen erforderlich wären.

Der Vizekanzler wolle die vorgeschlagenen Maßnahmen nun mit anderen Ministern und Industrievertretern diskutieren, sagte der Sektionschef. Danach sei ein Beschluss durch den Ministerrat geplant. Die Umsetzung konkreter Maßnahmen würde auf verschiedenen Wegen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgen. Jährlich sollen die Ergebnisse evaluiert und der Masterplan aktualisiert werden. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)