Spammer muss 11,2 Milliarden US-Dollar zahlen

Der US-amerikanische Provider CIS Internet Services konnte sich erneut vor Gericht gegen einen Spammer durchsetzen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 376 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Der US-amerikanische Provider CIS Internet Services hat erneut vor Gericht eine happige Entschädigungszahlung für den Missbrauch seines Netzes durch Spam erwirkt. Richter Charles R. Wolle vom District Court for the Southern District of Iowa verurteilte im Dezember einen Spammer aus Florida zu einer Zahlung von 11,2 Milliarden US-Dollar. Der Beschuldigte, der per Werbeflut zum Beispiel auf Hypotheken aufmerksam machen wollte, darf außerdem drei Jahre lang nicht am Internet teilnehmen, wurde nun durch US-Medienberichte bekannt.

CIS-Chef Robert Kramer hatte vorgebracht, der Beschuldigte habe mehr als 280 Millionen unerwünschte E-Mails über das CIS-Netz geschleust, indem er die Domain cis.net fälschlicherweise als Bestandteil von Rückantwortadressen verwendet habe, um die wahre Herkunft des Werbemülls zu verschleiern. Dadurch sei der Eindruck erweckt worden, die E-Mails stammten von CIS-Kunden oder von CIS selbst. Das Unternehmen bietet seine Internetzugangsdienste in einigen Städten in Iowa und Illinois an und hat in den vergangenen Jahren diverse Spammer verklagt. Im Dezember 2004 war CIS bereits eine Entschädigung von 1 Milliarde US-Dollar zugesprochen worden. Kramer erwartet nicht, dass er die ihm zustehende Summe ausgezahlt bekommt.

Kramer zeigte sich laut Bericht mit dem Urteil zufrieden. Er bezeichnete E-Mail als eine Innovation wie die Atomkraft oder das Automobil. Das Urteil setze neue Standards: "Wer E-Mails massiv missbraucht, riskiert ein ökonomisches Todesurteil." (anw)