Zweilagige DVD-RW mit 8,5 GByte im Frühjahr 2006
JVC hat die erste zweilagige wiederbeschreibbare DVD-RW zur Marktreife gebracht, die auf einer Seite 8,5 GByte speichert.
JVC hat die Entwicklung der ersten zweilagigen wiederbeschreibbaren DVD-RW abgeschlossen. Neben einer 12-cm-Disc, die auf einer Seite 8,5 GByte speichert, soll es auch eine Mini-DVD für Camcorder mit 8 cm Durchmesser geben, die auf einer Seite 2,6 GByte unterbringt. Die Discs können mit zweifacher Transferrate (2X) beschrieben werden – die Aufnahme einer kompletten 12-cm-Disc dauert dann etwa eine Stunde. Die Medien sollen im zweiten Quartal 2006 erhältlich sein. Eine 4X-Version befände sich derzeit in Entwicklung, hieß es bei JVC.
Die Medien nutzen eine neue, eigens von JVC entwickelte Phase-Change-Schicht für die Aufnahme, die deutlich empfindlicher ist als bisherige Materialien. Die erste halbdurchlässige Aufnahmeschicht kann so die amorphen und kristallinen Markierungen ausbilden und trotzdem genügend Laserenergie für die zweite hintere Schicht passieren lassen, die aus einer herkömmlichen Phase-Change-Schicht besteht. JVC fertigt die Discs im so genannten Inverted-Stack-Verfahren, das auch Ricoh für seine DVD+R DL einsetzt. Dabei werden die beiden Halbscheiben aus Polycarbonat getrennt gefertigt und erst am Ende der Produktionslinie mit einer Abstandsschicht zusammengeklebt. Dies verringert die Produktionszeit gegenüber dem von Mitsubishi favorisierten 2P-Verfahren, bei dem die Aufnahmeschichten hintereinander aufgetragen werden. Allerdings haben in der Praxis einige Laufwerke Probleme, die Inverted-Stack-Rohlinge akkurat zu beschreiben.
Brenner werden für die neue DVD-RW DL zumindest ein Firmware-Update benötigen, das eine entsprechende Schreibstrategie, die JVC "N-Strategie" nennt, mitbringt. Das DVD-Forum hat die dazu nötige Spezifikation für die Laufwerkshersteller inzwischen fertig gestellt, allerdings taucht sie noch nicht in der offiziellen Lizenzliste auf. Unklar ist weiterhin, ob JVCs zweilagige DVD-RW abspielkompatibel zur DVD-ROM ist. Sollte sie nicht die dafür nötigen 18 Prozent des Laserlichts reflektieren, könnte sie auf normalen DVD-Playern nicht abgespielt werden, sondern nur auf speziellen Laufwerken, die sich mit weniger zufrieden geben. (hag)
