T-Systems-Panne: Massenweise Frühabbuchungen von Sozialbeiträgen

Nach einem Bericht von stern.de hat ein EDV-Problem dazu geführt, dass die Krankenkassenbeiträge zahlreicher Unternehmen zu früh abgebucht wurden. Angeblich hunderttausend Unternehmen betroffen.

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Nach einem Bericht von stern.de hat ein EDV-Problem bei der Telekom-Tochter T-Systems dazu geführt, dass die Krankenkassenbeiträge zahlreicher Unternehmen zu früh abgebucht wurden. Betroffen seien "hunderttausend Unternehmen", die eigentlich von einer gesetzlichen Ausnahmeregelung Gebrauch machen wollten.

Anders als bisher müssen Unternehmen von 2006 an ihre Beiträge zur Sozialversicherung bereits Ende des laufenden anstatt Mitte des Folgemonats abführen. Damit Firmen durch die Änderung nicht in finanzielle Schwierigkeiten geraten, dürfen sie die Zahlung des im Januar fälligen Betrags auf die ersten sechs Monate verteilen -- sofern sie einen entsprechenden Antrag ("Null-Meldung") gestellt haben. Nach Angaben des Stern haben die Kassen bislang allerdings nur ein Viertel dieser elektronisch abgegebenen Meldungen erhalten, woraufhin sie die Beiträge wie üblich geschätzt und bei Unternehmen, die am Lastschriftverfahren teilnehmen, auch abgebucht haben.

Eine Barmer-Sprecherin gab gegenüber stern.de als Grund an, dass der Dienstleister T-Systems "Probleme hat, die Beitrags-Nachweise zu verarbeiten". Eine T-Systems-Sprecherin bestätigte eine Stauzeit von etwa einem Tag aufgrund eines "unerwarteten deutlichen Anstiegs der zu verarbeitenden Datensätze". Diese solle aber über das Wochenende abgebaut werden. Für viele Unternehmen dürfte das bereits zu spät sein, da die Beiträge am drittletzten Bankarbeitstag und somit am 27. Januar fällig wurden. Ihnen bleibt nur noch die Möglichkeit, den entstandenen Schaden mit einem Erstattungsantrag so weit wie möglich zu begrenzen. (atr)