Cebit

Freenet startet neuen Anlauf mit VoIP-Handy

Ein Jahr nach Vorstellung des dann nicht vermarkteten Bluetooth-Handys iP1 will der DSL-Anbieter nun ab Mai WLAN-fähige Handys von Nokia und UT Starcom vermarkten. VoIP-Gespräche sollen sich auch über öffentliche Hotspots führen lassen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der zum Mobilcom-Konzern gehörende Internet-Anbieter freenet.de will auf der am Donnerstag startenden CeBIT (Halle 16, Stand A06) VoIP-tauglichen Handys vorstellen. Die WLAN-fähigen Endgeräte sollen von dem finnischen Handy-Weltmarktführer Nokia sowie dem US-amerikanischen Ausrüster UT Starcom kommen. Dies berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus einem Gespräch mit Freenet-Chef Eckhard Spoerr. Endgeräte von UTStarcom wie das F1000 sind bereits in Deutschland erhältlich – allerdings handelt es sich dabei um Handy-ähnliche Telefone, die ausschließlich in WLANs funken. Nokia hat auf dem 3GSM World Congress im vorigen Monat mit dem Modell 6136 ein Handy vorgestellt, das zum Telefonieren WLAN und GSM kombiniert.

Bereits auf der vergangenen CeBIT hatte Freenet das Konvergenzhandy iP1 gezeigt und den Start eines VoIP-Angebots angekündigt. Das von Alcatel stammende iP1 hätte VoIP-Verbindungen via DSL über ein Bluetooth-Modul ermöglicht. Dieses Projekt sei jedoch an dem Druck gescheitert, den Mobilnetzbetreiber wie T-Mobile und Vodafone auf den Endgerätehersteller ausgeübt hätten, sagte Spoerr jetzt der FAZ. Dass nun die großen Handynetzbetreiber selbst entsprechende Konvergenzprodukte – wie das Dual Phone der Telekom oder das Kombi-Telefon der Vodafone-Tochter Arcor – anbieten, ist für den Freenet-Chef der Beleg dafür, dass man Innovationen "nicht dauerhaft" verhindern könne.

Dem Bericht zufolge soll sich das neue Freenet-Angebot nicht nur in Verbindung mit einem DSL-Anschluss des Hamburger Unternehmens, sondern auch in der Reichweite öffentlicher WLAN-Hotspots nutzen lassen. Auch eine Kooperation mit dem spanischen Anbieter Fon.com sei denkbar. Dieses Projekt setzt darauf, dass Privatleute ihr WLAN für Dritte öffnen und auf diese Weise ein großes Netzwerk an "Foneros" entsteht. Kürzlich sind die Internet-Größen Google und Skype in großem Maßstab als Kapitalgeber bei Fon.com eingestiegen. (ssu)