Telekom Austria steigert Gewinn um 83,5 Prozent
Vor seinem Ausscheiden präsentiert Generaldirektor Heinz Sundt eine makellose Bilanz mit einem Nettogewinn von 417 Millionen Euro 2005. Auch Umsatz und EBITDA stiegen, die Aktionäre dürfen auf eine mehr als verdoppelte Dividende hoffen.
Telekom Austria (TA) hat die letzten Jahresergebnisse der Ära Heinz Sundt präsentiert. Der Generaldirektor nimmt nach jahrelangen Meinungsverschiedenheiten mit der Regierung im Mai seinen Hut. 2005 konnte er noch einmal Umsatz, EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, und Abschreibungen) und Nettogewinn steigern. Er wird der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende um 129 Prozent auf 55 Cent empfehlen. Gemeinsam mit der erfolgreichen Integration der bulgarischen Mobiltel darf dies als krönender Abschluss seiner Karriere gelten.
Der Umsatz des TA-Konzerns stieg um 7,9 Prozent auf 4,38 Milliarden Euro, das EBITDA um 12 Prozent auf 1,76 Milliarden, der Nettogewinn um 83,5 Prozent auf 417 Millionen Euro. Alle Mobilfunktöchter (Österreich, Bulgarien, Kroatien, Slowenien, Liechtenstein) konnten Umsatz, EBITDA und – mit Ausnahme Sloweniens – auch die Kundenzahl steigern. Für das "Wireless-Segment" wird auf vergleichbarer Basis ein Umsatzplus von 4,8 Prozent und ein EBITDA-Zuwachs von 6,4 Prozent gemeldet. Unter Hinzurechnung der Mobiltel ab 12. Juli 2005 ergeben sich ein Umsatzplus von 17,1 Prozent auf 2,49 Milliarden Euro sowie eine Verbesserung des EBITDA um 26,6 Prozent auf 969 Millionen Euro.
Die Festnetzsparte der Telekom Austria hingegen musste im vergangenen Jahr im Schnitt alle fünf Minuten einen Anschluss abschalten. Lediglich die Zahl der entbündelten Leitungen stieg von 72.900 auf 108.600. Daher geht die Talfahrt der Festnetzsparte weiter, wenngleich sie durch starkes Wachstum im Breitbandgeschäft gebremst wird. Die Zahl der ADSL-Anschlüsse konnte nämlich um annährend 50 Prozent auf 574.300 erhöht werden; davon entfallen 105.800 auf das Großhandelgeschäft, entsprechend einem Plus von 24 Prozent. ADSL-Zugänge bringen der TA durchschnittlich 29,80 Euro netto pro Monat (ADSL-ARPU). Parallel baute die Telekom Austria ihren Anteil am österreichischen Breitbandmarkt (inklusive Kabel) von 46,3 auf 51 Prozent aus und hat damit erstmals eine "absolute Mehrheit".
Im Festnetz reduzierten sich Umsatz (minus 2,3 Prozent auf 2,14 Milliarden Euro) und EBITDA (minus 3,4 Prozent auf 787 Millionen Euro) ebenso wie die Sprachminuten (minus 6,3 Prozent). Unter BerĂĽcksichtigung des Dial-Up-Verkehrs muss sogar ein Minus von 16,2 Prozent verbucht werden. Da der gesamte Markt jedoch sogar etwas schneller schrumpft, verbesserte sich der Sprach-Marktanteil der TA um einen Prozentpunkt auf 55,4 von Hundert. (Daniel AJ Sokolov) / (ssu)