Computex

Boards mit Intels P965 und für AMDs AM2

Praktisch jeder Hersteller zeigt Boards mit einem Chipsatz aus Intels neuer 965-Familie, und auch AMDs neuer Sockel AM2 findet regen Zuspruch.

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Die Eckdaten von Intels neuem Mainstream-Chipsatz P965 fallen bezüglich der Mainboards recht unspektakulär aus: Die Northbridge hat zwei Speicherkanäle für DDR2-800-Module und unterstützt eine PCI-Express-Grafikkarte. Einige Boards sehen einen zweiten PCIe-x16-Slot für eine zweite Grafikkarte vor, diese ist dann an die Southbridge ICH8 angeschlossen, meist an vier der sechs PCIe-Lanes. Die Southbridge hat mehr SATA- und USB-Ports als die Vorgänger, aber keinen IDE-Kanal mehr. Weil diesen viele Anwender beispielsweise zum Anschluss optischer Laufwerke oder vorhandener Festplatten benötigen, setzen viele Board-Hersteller einen separaten Chip auf die Platinen. Der G965 hat einen Grafikkern, sodass sich immerhin die Frage stellt, ob die Board-Hersteller nur eine VGA- oder auch eine DVI-Buchse spendieren. Sonderfunktionen wie weitere Onboard-Komponenten oder eSATA-Buchsen gibts auch ab und zu, erfreulicherweise gehören SPDIF-Ausgang und Gigabit-LAN mittlerweile fast zum Standard.

Etwas unspektakulärer fallen die Boards mit AMDs Sockel AM2 aus: Hauptsächlich ändert sich die Speicheranbindung, der Athlon 64 unterstützt nun DDR2- statt DDR-Module. Die Hypertransport-Anbindung hat AMD nicht beschleunigt, sodass alle alten Chipsätze funktionieren. Viele Boards nutzen Nvidias im Frühjahr vorgestellten nForce 500, seltener findet man den ATI Xpress 3200, noch seltener den VIA K8T890 oder SiS-Chipsätze.

Gigabyte konzentriert sich zusätzlich auf Haltbarkeit und Lautstärke: Viele Boards der GA-965P-Serie haben eine große Heatpipe von der Southbridge über die Northbridge bis zum Spannungwandler und kommen daher ohne Lüfter aus. Die Kondensatoren sollen von deutlich besserer Qualität und Lebensdauer sein als die sonst üblichen. Für einen zweiten PEG-Slot hat Gigabyte vier der PCIe-Lanes der Southbridge geopfert, die beiden übrigen sind als PCIe-x1-Slot ausgeführt. Der Onboard-Chip für den PATA-Kanal dürfte also per PCI angebunden sein, was für optische Laufwerke ausreichend schnell ist.

Ein ähnliches Kühlsystem kommt auch auf den AMD-Boards wie dem GA-M59SLI-S5 mit Nvidias nForce 590 SLI und drei PEG-Slots zum Einsatz. Weil der Nvidia-Chipsatz haufenweise PCIe-Lanes hat, sind zwei der Grafikkartenslots per x16 angebunden, der dritte immer noch per x8.

MSI setzt beim K9N Diamond mit nForce 590 SLI ebenfalls eine aufwendige Heatpipe auf den Chipsatz, spendiert aber nur zwei Grafikkarten-Slots. Auch der andere AMD-Chipsatz für zwei x16-Grafikkarten kommt zum Einsatz: Auf dem K9A Platinum sitzt der ATI CrossFire Xpress 3200. Beim P965 Platinum ist der zweite PEG-Slot nur per x1 angebunden, sodass der Chip für den PATA-Kanal per PCI Express angesprochen wird. Mit dem K8NGM2 (nForce 430/GeForce 6150) und RS482M4 (Xpress 200) hat MSI sogar zwei Mini-ATX-Boards mit Sockel AM2 und integrierter Grafik samt DVI-Ausgang im Programm.

Auch das Asus M2NPV-VM im Micro-ATX-Format kommt mit Sockel AM2, Nvidia-Chipsatz und DVI-Ausgang. Auf viele anderen Boards hat Asus eine eSATA-Buchse gebaut, ebenso wie hochwertige Kondensatoren und Heatpipes statt Lüfter. Dazu gehört das P5B Deluxe mit Intels P965, bei dem der zweite PEG-Slot mit zwei oder vier Lanes an der Southbridge herausgeführt ist. Es hat zudem einen per PCI Express und einen nur per PCI angeschlossenen LAN-Chip. CrossFire-Fans finden das A8R32-MVP für AMDs AM2-Prozessoren mit zwei x16-PEG-Slots. Den Sockel AM2 mit VIA-Chipsatz kombiniert gibts beim M2V (VIA K8T890 mit einem PEG-Slot) und M2V-MX (K8M890 mit integrierter Grafik, VGA, kein DVI).

Eines der wenigen AM2-Boards mit SiS-Chipsatz stammt von Elitegroup: Auf dem 761GXM-M sitzt der SiS761GX mit integrierter Grafik, VGA-Buchse, zwei Speichersteckplätzen, einem 10/100-MBit-LAN-Chip und dem älteren AC97-Soundcodec. Beim Highend-Board PX1 mit Intels P965 setzt auch Elitegroup auf Merkmale wie Heatpipes zur Chipsatzkühlung und eSATA-Buchsen.

Die weitaus meisten Boards kommen übrigens im herkömmlichen ATX- und Micro-ATX-Format. Vom BTX-Formfaktor ist wenig Modernes zu sehen, lediglich Foxconn hat das Q9657UA mit Intels Q965-Chipsatz, einem PEG-Slot und vier Speichersteckplätzen im Angebot. Eher schon wagen sich mehr und mehr Hersteller ans Mini-ITX-Format, beispielsweise zeigt Gigabyte zwei Boards für den VIA C7. (jow)