Britischer Phonoverband verbreitert die Front gegen unerlaubten Musikvertrieb

Die beiden Internet-Provider Tiscali und Cable & Wireless werden von der BPI aufgefordert, 59 Kunden wegen "illegalen Filesharings" aus dem Internet auszusperren.

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Der Verband der britischen Musikindustrie BPI hat die Internet-Service-Provider Tiscali und Cable & Wireless aufgefordert, die Accounts von 59 Internet-Nutzern wegen "illegalen Filesharings" zu schließen. Das geht aus einer Mitteilung des Phonoverbands hervor. Dieser habe sich bisher darauf konzentriert, gegen einzelne Uploader juristisch vorzugehen. Da die Provider aber bisher keine geeigneten Maßnahmen gegen unerlaubten Musikvertrieb ergriffen hätten, gehe die BPI nun auch diesen Weg. Die neue Strategie erlaube es der britischen Musikindustrie, gleichzeit gegen mehr Verstöße vorzugehen als bisher.

Die BPI hat nach eigenen Angaben 17 IP-Adressen des Providers Tiscali und 42 von Cable & Wireless ausfindig gemacht, über die eine "erhebliche Menge" Musikstücke in Tauschbörsen zur Verfügung gestellt worden sei. Die dazugehörigen Personendaten sind nur den Providern bekannt, schreibt die BPI. Die Provider solle die Accounts stilllegen, bis sie sich verpflichtet haben, nicht autorisiertes Filesharing zu unterbinden. BPI-Anwalt verweist auf die Nutzungsbedingen der beiden Internet-Zugangsanbieter, nach denen Accounts nicht dazu genutzt werden dürften um Copyrights zu verletzen.

Im August 2005 zog die BPI erstmals einen Tauschbörsen-Teilnehmer vor Gericht. Im Januar wurden zwei des unerlaubten Vertriebs von Musikstücken bezichtigte Männer zu Geldstrafen verurteilt. Nach der jüngsten BPI-Bilanz gab es bei insgesamt 139 Fällen bisher vier Verurteilungen und 111 Uploader, die außergerichtlich der Zahlung einer Entschädigung zustimmten. Kürzlich erhielt der Phonoverband die gerichtliche Erlaubnis, gegen den russischen Anbieter Allofmp3.com zu klagen, dessen Angebot die BPI als illegal bezeichnet. (anw)