Private Radiosender fordern Begrenzung des digitalen ARD-Hörfunkangebots

Die im VPRT organisierten Privatradios wollen verhindern, dass die digitalen Kapazitäten verstopft werden.

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Die im Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) zusammengeschlossenen privaten Radios setzen sich in einem neuen Positionspapier (PDF-Datei) für den "Erhalt der derzeitigen hörernahen Angebote" ein, fordern Entwicklungschancen für die bisherigen Sender und die Möglichkeit, weitere Radioangebote zu konzipieren und umzusetzen. Dafür solle ein "Masterplan Radio" aufgesetzt werden, der dafür sorgt, dass alle digitalen Übertragungswege umfassend für Radio zur Verfügung stehen. Vor diesem Hintergrund fordern die im VPRT organisierten Privatradios die Begrenzung der digitalen ARD-Hörfunkangebote.

Der Verband wendet sich gegen eine Entwicklung, bei der wie im Fernsehbereich alle ARD-Hörfunkprogramme bundesweit angeboten werden. "Das würde zu einer fatalen Verstopfung der digitalen Kapazitäten führen. Private Radioanbieter haben einen hohen Nachholbedarf bei der Zuweisung und Nutzung von terrestrischen Übertragungskapazitäten", sagte Hans-Dieter Hillmoth, Vorsitzender des Fachbereichsvorstandes Hörfunk im VPRT. Er meint, die Länder und Landesmedienanstalten sollten die Radiosender bei der Umsetzung der Ergebnisse der internationalen Wellenkonferenz RCC-06 einbeziehen.

Alle verfügbaren neuen Übertragungswege einschließlich DMB und DVB-H müssten auch für das Radio bereitstehen und um die Nutzungsmöglichkeit für "Mehrwertdienste" wie visuelle Streams ergänzt werden, heißt es weiter in dem Positionspapier. Insbesondere von mobilen Angeboten erwarten die privaten Radiosender weitere Wachstumschancen. Plattformbetreiber sollten sich nach Meinung des VPRT weitgehend auf technische Dienstleistungsfunktion beschränken. Es müsse verhindert werden, dass sie zu "Gatekeepern bei der Belegung knapper Frequenzen mit Programmen und Angeboten werden". Die Landesmedienanstalten sollten daher auch die Übertragungskapazitäten vergeben. (anw)