AMD bringt Server-CPUs der Opteron-Serie mit DDR2-Interface
Einige Wochen nach den Athlon-64- und Turion-64-Prozessoren mit DDR2-Speichercontroller sowie Virtualisierungsfunktionen liefert AMD auch ĂĽberarbeitete Opterons aus.
Pins adé: Sockel-F-Opterons (links) stecken in LGA-Fassungen.
Mit Einführung der "Stepping-F"-Opterons hat der Chiphersteller AMD nun sein gesamtes AMD64-Prozessorangebot auf DDR2-Hauptspeicher umgestellt und mit Virtualisierungsfunktionen (AMD-V: Pacifica/Presidio, Secure Virtual Machine SVM) sowie weiteren Detailverbesserungen aufgewertet. Die Server- und Workstation-Prozessoren der Opteron-Familie gibt es jetzt nur noch mit zwei Kernen, sie erhalten auch neue, vierstellige Typenbezeichnungen: Bei den Opterons für Multiprozessorsysteme mit bis zu acht CPU-Fassungen (also sechzehn Kernen) beginnt die Ziffernfolge – wie bisher – mit einer "8", bei den Opterons für 2-Sockel-Maschinen mit einer "2". Die beiden Opteron-Baureihen für Mehrprozessorserver stecken im neuen, pinlosen LGA1207-Gehäuse, die zugehörige Fassung auf dem Mainboard nennt AMD Socket F. Die Opterons für 1-Prozessor-Systeme tragen Typenbezeichnungen, die mit "1" beginnen, und stecken wie die neueren Athlon-64-, Athlon-64-X2-, Athlon-64-FX- sowie Sempron-Prozessoren in Gehäusen für AM2-Mainboards.
Die zweite Stelle der Typennummer kennzeichnet die Prozessorgeneration, die heute vorgestellten Prozessoren tragen dort alle die Ziffer "2"; die beiden folgenden Ziffern kennzeichnen – ebenfalls wie bisher – die Taktfrequenz, wobei AMD pro 200 MHz 2 addiert.
Das Asus KFN4-D16/SAS bietet 16 DIMM-Slots, einen HTX-Steckplatz und einen SAS-Hostadapter.
Für die Stepping-F-Opterons haben bereits viele Mainboard-Hersteller Server- und Workstation-Boards mit bis zu 8 Speicher-Steckplätzen pro CPU angekündigt. Die Opterons der Familien 8200 und 2200 steuern Registered-DDR2-DIMMs (RDIMMs) mit bis zu vier Ranks und 8 GByte Kapazität an, die maximale Taktfrequenz der Speichermodule beträgt 333 MHz (DDR2-667/PC2-5300R), bei Quad-Rank-DIMMs, und beim Einsatz von mehr als vier Ranks pro Speicherkanal sind maximal 266 MHz (DDR2-533/PC2-4200R) drin, aber zunächst bis zu 32 GByte Speicher pro Prozessor. Mit dem Erscheinen von 2-GBit-Speicherchips soll der maximal mögliche Hauptspeicherausbau weiter wachsen. Die Opteron-1200-Prozessoren können wie die Dual-Core-Athlons nur mit ungepufferten Speichermodulen umgehen, erreichen aber höhere Speicher-Taktfrequenzen (maximal DDR2-800/PC2-6400U mit 2T Command Rate).
Leider hat es AMD nicht rechtzeitig geschafft, ein Datenblatt der neuen Opterons zu veröffentlichen, auch im Quick Reference Guide tauchen sie noch nicht auf. Die Spezifikationen zur Kühlung von LGA1207-Prozessoren (Dokument-Nr. 32800) und der BIOS and Kernel Developer's Guide for AMD NPT Family 0Fh Processors (Dokument-Nr. 32559) verraten allerdings einige Detailverbesserungen, etwa eine Funktion zur Drosselung der Taktfrequenz bei drohender Überhitzung (Throttling). Außerdem soll der Speicher-Controller nun ein "Hot Spare DIMM" verwalten können, das bei Fehlern des Hauptspeichers einspringt.
Die Opteron-2200-Baureihe für 2-Sockel-Systeme konkurriert direkt mit Intels neuen "Woodcrest"-Xeons, die Opteron-1200-Serie mit dem Core 2 Duo (Conroe). Neuen Multiprozessor-Xeons (Tulsa), die aber noch mit NetBurst-Kernen arbeiten, werden – zusammen mit einem neuen Chipsatz für FB-DIMMs – in den nächsten Wochen erwartet und treten dann gegen die im 4-Sockel-Server-Markt sehr erfolgreiche Opteron-8200-Baureihe an.
Die neuen Opterons dürften im Vergleich zu ihren Vorgängern kaum höhere Performance liefern, allerdings beträgt die maximale Taktfrequenz nun wie beim Athlon 64 FX-62 2,8 GHz – bei deutlich höherer Leistungsaufnahme (der bisher schnellste Doppelkern im Opteron 885/285/185 kam auf 2,6 GHz). Die besonders sparsamen HE-Prozessorvarianten benötigen jetzt nominell 68 Watt Thermal Design Power, also knapp 24 Prozent mehr als ihre Vorgänger mit 55 Watt. AMD behauptet, dass Server mit zwei der neuen Opterons in der Praxis sparsamer arbeiten als solche mit zwei Woodcrest-Xeons, weil die Fully-Buffered-Speichermodule und Intels Chipsatz mehr Energie schlucken als DDR2-RDIMMs und der in dem AMD64-Kernen integrierte Speichercontroller; ob das zutrifft, können aber erst praktische Messungen zeigen.
AMD verspricht, dass die Mitte 2007 erwarteten Quad-Core-Opterons (K8L-Kerne) in den gleichen Boards laufen können und dieselbe Leistungsaufnahme haben wie die Stepping-F-Opterons. Auch Intel hat bereits Quad-Core-Prozessoren angekündigt. Zudem wird erwartet, dass die kommenden 65-Nanometer-AMD64-Doppelkerne höhere Taktfrequenzen erreichen als die 90-Nanometer-Versionen (also Stepping E und F).
AMD konnte mittlerweile alle großen Serverhersteller von den Opteron-Qualitäten überzeugen, weshalb auch viele neue Opteron-Maschinen erscheinen. IBM hat diese schon avisiert, ebenso wie HP. Sun hat überarbeitete Versionen der Aquarius-Rackserver (Fire X2100 M2, Fire X2200 M2) und der preisgünstigen Workstation Ultra 20 M2 angekündigt, vor wenigen Wochen allerdings erst den neuen 8-Sockel-Server Fire X4600 für die alte Opteron-800-Serie vorgestellt. Sockel-F-Mainboards und einige Opteron-2200-Varianten sind bereits bei deutschen Online-Einzelhändlern aufgetaucht. Einige Boards bieten HTX-Steckplätze (für HyperTransport-Erweiterungskarten, möglicherweise auch mit kohärenter Anbindung für Koprozessoren gemäß AMD-Torrenza-Konzept, daher die Fragezeichen in der Tabelle) und SAS-Hostadapter. Nvidia hat mit dem Nforce Professional 3000 auch einen Nachfolger des Chipsatzes Nforce Professional 2000 vorgestellt.
Prozessortyp | Takt- frequenz | L2-Cache | Leistungs- aufnahme [TDP] | OEM-Preis [US-Dollar] |
---|---|---|---|---|
Opteron 8200, LGA-1207-Gehäuse, Registered DDR2-DIMMs, 3 (?) kohärente HT-Links | ||||
Opteron 8220 SE | 2,8 GHz | 2x 1 MByte | 120 Watt | 2649 |
Opteron 8218 | 2,6 GHz | 2x 1 MByte | 95 Watt | 2149 |
Opteron 8216 HE | 2,4 GHz | 2x 1 MByte | 68 Watt | 1832 |
Opteron 8216 | 2,4 GHz | 2x 1 MByte | 95 Watt | 1514 |
Opteron 8214 HE | 2,2 GHz | 2x 1 MByte | 68 Watt | 1340 |
Opteron 8214 | 2,2 GHz | 2x 1 MByte | 95 Watt | 1165 |
Opteron 8212 HE | 2,0 GHz | 2x 1 MByte | 68 Watt | 1019 |
Opteron 8212 | 2,0 GHz | 2x 1 MByte | 95 Watt | 873 |
Opteron 2200, LGA-1207-Gehäuse, Registered DDR2-DIMMs, 1 (?) kohärenter HT-Link | ||||
Opteron 2220 SE | 2,8 GHz | 2x 1 MByte | 120 Watt | 1165 |
Opteron 2218 | 2,6 GHz | 2x 1 MByte | 95 Watt | 873 |
Opteron 2216 HE | 2,4 GHz | 2x 1 MByte | 68 Watt | 786 |
Opteron 2216 | 2,4 GHz | 2x 1 MByte | 95 Watt | 698 |
Opteron 2214 HE | 2,2 GHz | 2x 1 MByte | 68 Watt | 611 |
Opteron 2214 | 2,2 GHz | 2x 1 MByte | 95 Watt | 523 |
Opteron 2212 HE | 2,0 GHz | 2x 1 MByte | 68 Watt | 450 |
Opteron 2212 | 2,0 GHz | 2x 1 MByte | 95 Watt | 377 |
Opteron 2210 HE | 1,8 GHz | 2x 1 MByte | 68 Watt | 316 |
Opteron 2210 | 1,8 GHz | 2x 1 MByte | 95 Watt | 255 |
Opteron 1200, AM2-Gehäuse, ungepufferte DDR2-DIMMs, kein kohärenter HT-Link | ||||
Opteron 1220 SE | 2,8 GHz | 2x 1 MByte | 125 Watt | 899 |
Opteron 1218 | 2,6 GHz | 2x 1 MByte | 103 Watt | 749 |
Opteron 1216 | 2,4 GHz | 2x 1 MByte | 103 Watt | 593 |
Opteron 1214 | 2,2 GHz | 2x 1 MByte | 103 Watt | 438 |
Opteron 1212 | 2,0 GHz | 2x 1 MByte | 103 Watt | 335 |
Opteron 1210 | 1,8 GHz | 2x 1 MByte | 103 Watt | 255 |
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