US-Online-Filmanbieter soll Nutzer mit Popups zur Zahlung genötigt haben

Nach einer dreitägigen Schnupperphase blendet Software eines kostenpflichtigen Online-Dienstes derart hartnäckige Popups ein, dass einige Nutzer gezahlt haben, um sie loszuwerden. Dagegen geht nun der Staatsanwalt von Washington vor.

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Der Staatsanwalt des US-Bundesstaats Washington Rob McKenna hat gegen vier kalifornische Firmen Klage wegen angeblichen Verstoßes gegen den Computer Spyware Act und gegen Verbraucherschutzgesetze eingereicht. Die Beklagten betreiben laut Mitteilung Download-Angebote auf Abo-Basis wie zum Beispiel movieland.com. Dieses bietet eine dreitägige Schnupperphase an, in der die Interessenten den Dienst kostenlos nutzen können. Sie müssen dafür eine Software installieren, die nach Angaben der Staatsanwaltschaft nach der Probierphase mit zunehmender Frequenz Popup-Fenster anzeigt, die einen großen Teil des Bildschirms verdecken und erst auf Dauer verschwinden, wenn der Nutzer zur Zahlung einwilligt.

Die Software übernehme die Kontrolle über den Computer des Nutzers, dies verstoße gegen das Anti-Spyware-Gesetz, meint der Staatsanwalt. Zudem lasse sich die Software nicht einfach deinstallieren. Viele frustrierte Nutzer würden auf das Angebot von moviland.com – darunter auch "Inhalte für Erwachsene" – eingehen und 20 bis zu 100 US-Dollar bezahlen, um die Popups loszuwerden, erklärt McKenna. Darüber hätten sich tausende Verbraucher bei ihm, bei der Federal Trade Commission und bei Better Business Bureau beschwert. Den Beschuldigten droht eine Strafe von 100.000 US-Dollar je Verstoß gegen den Computer Spyware Act und 20.000 US-Dollar je Verletzung des Consumer Protection Act. Außerdem könnte von ihnen Schadensersatz verlangt werden. (anw)