Digitalisierung führt zu höheren Rundfunkgebühren in der Schweiz

Der öffentliche Rundfunkveranstalter SRG hat mehr Geld beantragt, das nur durch eine Gebührenerhöhung aufgebracht werden könnte.

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Den Schweizern drohen höhere Rundfunkgebühren. Der öffentliche Rundfunkveranstalter SRG SSR idée suisse hat beim Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) mehr Geld beantragt, was im Falle der Genehmigung durch den Bundesrat eine Erhöhung der Rundfunkgebühren um acht Prozent ab April 2007 bringen würde.

Als Begründung werden die Kosten für die Einführung des Digitalfernsehens, die steigenden Ausgaben für Sportrechte und Filmübertragungen, die Inflation sowie das "Gebührensplitting" angeführt. Letzteres wird durch das neue Radio- und Fernsehgesetz eingeführt und sieht vor, dass vier Prozent der Rundfunkgebühren privaten Anbietern zufließen sollen – fast soviel, wie die Swisscom-Tochter Billag für das Inkasso der Gebühren einbehält. Die Billag hält übrigens Computer mit Internet-Zugang und Software zur Wiedergabe von Rundfunk- oder Fernsehinhalten ("Mediaplayer") für gebührenpflichtig.

Haushalte zahlen in der Schweiz für Radio und TV-Empfang 450,60 Franken (284 Euro) pro Jahr, gewerbliche Empfänger 597 Franken (376 Euro). Die SRG bestreitet gut 70 Prozent ihres Gesamtbudgets von aktuell 1,5 Milliarden Franken (umgerechnet 944 Millionen Euro) aus Rundfunkgebühren. Den jetzt angemeldeten Finanzbedarf prüft zunächst der Preisüberwacher. Er wird dem Bundesrat noch im Oktober eine Empfehlung übermitteln. (Daniel AJ Sokolov) / (ad)