Auch Sonys SRAM-Geschäft im Visier der US-Kartellwächter

Nach anderen Herstellern interessiert sich das US-Justizministerium nun auch für Sonys Geschäft mit SRAM-Speicherchips. Unklar ist weiter, worum genau es den Behörden geht.

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Diesmal sind es nicht die Akkus. Es geht um SRAM-Chips (Static Random Access Memory), die Sony von Drittherstellern fertigen lässt und weiterverkauft. Die dem US-Justizministerium unterstellte Kartellbehörde interessiert sich für diesen Geschäftszweig und hat Sony in einer Anordnung um nähere Informationen gebeten. Der Elektronikkonzern hat den Ermittlern volle Kooperation zugesagt. Zuvor hatten bereits andere Marktteilnehmer ähnliche Post von den Behörden bekommen, darunter Mitsubishi, Samsung und Toshiba.

Worum genau es den Kartellwächtern bei dieser Untersuchung geht, ist weiter unklar. Weder die Behörden noch die betroffenen Unternehmen rücken mit weiteren Details heraus. Bekannt geworden war die Untersuchung durch eine Mitteilung des Herstellers Cypress Semiconductors vom 12. Oktober, der nähere Informationen aber ebenso fehlen. Ob die Kartellwächter nach der erfolgreichen Untersuchung des DRAM-Marktes nun die Geschäftspraktiken der SRAM-Hersteller unter die Lupe nehmen, um gegen illegale Preisabsprachen vorzugehen, ist nicht bestätigt. Das Justizministerium hatte der DRAM-Branchen Preisabsprachen nachgewiesen und bereits einige Verurteilungen erwirkt. Andere Verfahren laufen noch.

Sollten die Kartellbehörden in der SRAM-Industrie fündig werden und den Markt ähnlich erfolgreich aufrollen, stehen Sony weitere Kopfschmerzen ins Haus. Erst kürzlich musste der Konzern nach dem teuren Akku-Debakel beim Ergebnis einen empfindlichen Dämpfer hinnehmen. Doch auch andere starke Säulen des Unternehmens wackeln. Probleme mit der PlayStation 3 führten zu einer Verschiebung des Europastarts ins nächste Frühjahr. Jüngsten Berichten zufolge soll Sony nun auch nicht mehr die zum japanischen Verkaufsstart angepeilte Stückzahl von 100.000 Konsolen schaffen, sondern nur 80.000 ausliefern. (vbr)