Google sieht Geschwindigkeit als wichtigen Faktor für das "Web 2.0"
Internetnutzer wollen möglichst viele Suchergebnisse angezeigt bekommen, aber nicht lange auf sie warten. Der Suchmaschinenanbieter hat daraus seine Schlüsse gezogen.
Der Suchmaschinenanbieter Google ist bei einem Experiment mit einem begrenzten Nutzerkreis einem Phänomen auf die Spur gekommen, das sich als essentiell für den Weg in das "Web 2.0" erweisen könnte. Auf der gleichnamigen Konferenz in San Francisco schilderte laut US-Medien die Vizepräsidentin des Unternehmens, Marissa Mayer, bei einem Versuch sei einigen Nutzern die Wahl überlassen worden, standardmäßig 10, 20 oder 30 Suchergebnisse angezeigt zu kommen. Der Trend ging eindeutig zu der maximalen Trefferanzahl. Doch je mehr Treffer sich die Nutzer anzeigen ließen, desto weniger Suchanfragen starteten sie.
Für Google lässt sich dieses Verhalten so interpretieren, dass die Nutzer Wert auf Geschwindigkeit legen. Die Ladezeit für eine Abfrage von 10 Suchergebnissen betrage nämlich 0,4 Sekunden, während 30 Ergebnisse 0,9 Sekunden beanspruchten. Die Nutzer neigten aber dazu, in möglichst kurzer Zeit viele kleine und schnelle Aktionen auszuführen. Da Geschwindigkeit demnach ein wichtiger Faktor für die kommende Entwicklung des Webs sei, müssten zum Beispiel gerade im mobilen Bereich noch einige Verbesserungen vorgenommen werden. Fürs Web habe das Unternehmen bereits die Datenmenge für den lokalen Suchdienst erheblich verringert, Google Maps für mobile Geräte sei hingegen noch erheblich zu langsam.
Der Begriff Web 2.0 steht für die Kombination bekannter Webtechniken und -konzepte. Einige Stichwörter sind flüssige und bequeme Bedienung von Anwendungen im Web, die Zusammenstellung von Content nach den Vorlieben der Nutzer, die Bereitstellung von Inhalten von Nutzern für Nutzer auf Plattformen wie Flickr.com oder YouTube und Dienste für soziale Verflechtungen. Die Urheberschaft für den Begriff nimmt Tim O'Reilly, Gründer des Verlags O'Reilly Media für sich in Anspruch; er hatte ihn für die gleichnamige Konferenzreihe geschaffen, in deren Rahmen diese Woche in San Francisco die dritte Veranstaltung stattfand. (anw)