Noch ein undokumentierter Athlon-Doppelkern aufgetaucht

Dem problemlos im deutschen Einzelhandel erhältlichen Athlon 64 X2 3600+, der auf der AMD-Webseite nicht zu finden ist, folgt jetzt offenbar ein weiterer Prozessor gleichen Namens.

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In der offiziellen AMD-Preisliste ist als billigster Dual-Core-Prozessor der Athlon 64 X2 3800+ mit 2 GHz Taktfrequenz und 2 x 512 KByte L2-Cache aufgeführt. Doch im Einzelhandel bekommt man auch einen Athlon 64 X2 3600+ mit gleicher Taktfrequenz, aber lediglich 2 x 256 KByte L2-Cache. Diesen dokumentiert AMD aber bisher nicht öffentlich.

Nun ist bei US-Versandhändlern ein neuer Athlon 64 X2 3600+ mit der Typennummer ADO3600IAA5DL aufgetaucht, der zwar wie der Athlon 64 X2 3800+ 2 x 512 KByte L2-Cache enthält, aber mit lediglich 1,9 GHz läuft und in 65-Nanometer-Technik hergestellt wird. Wie die anderen bisher offiziell angekündigten 65-nm-Doppelkerne von AMD soll er maximal 65 Watt Leistung aufnehmen. Laut Webseite des US-Anbieters Newegg soll der neue Athlon 64 X2 3600+ bereits auf Lager sein und mit 115 US-Dollar (ohne Steuern, Box-Version) genau 20 US-Dollar weniger kosten als ein Athlon 64 X2 3800+ mit 65 Watt (EE) oder 89 Watt Leistungsbedarf. Diese stehen als Processor-in-Box (PIB) zurzeit mit jeweils 152 US-Dollar in der AMD-Preisliste, Newegg verkauft sie also für 11 Prozent weniger. Deutsche Einzelhändler führen die aus Sammelverpackungen entnommenen (also ohne Kühler und erweiterte AMD-Garantie ausgelieferten) Tray-Versionen des Athlon 64 X2 3800+ bereits für weniger als 100 Euro (auch EE).

Bei AMD leidet der Gewinn nach eigenen Angaben (und wie bei Intel) zurzeit unter dem Rückgang des mittleren Prozessor-Verkaufspreises (Average Sales Price, ASP). Um diesen Rückgang zu stoppen, müsste AMD die Produktpalette eher um teurere (also schnellere) Prozessoren erweitern statt um billigere. Zur Kompensation niedriger Preise kann ein Chip-Hersteller die Stückzahlen steigern und die Produktionskosten senken, was AMD mit der 65-nm-Fertigung auf 300-mm-Wafern auch tut. (ciw)