Mobilfunker: Roaming-Vorschriften gefährden Mobil-TV
Günther Ottendorfer von der österreichischen Wirtschaftskammer, designierter Technikchef von T-Mobile Deutschland, fürchtet zurückgehende Investitionen und Gefährdung der flächendeckenden Infrastruktur in Österreich bei Einführung von Roaming-Regulierung.
Großes Ungemach durch die Einführung europäischer Roaming-Regulierung fürchtet die österreichische Wirtschaftskammer (WKO). Investitionen würden zurückgehen und die flächendeckende Infrastruktur gefährdet meint Günther Ottendorfer, stellvertretender Obmann des Fachverbandes der Telekommunikations- und Rundfunkunternehmungen in der WKO: "Die Pläne des Europäischen Parlaments für eine Roamingpreis-Verordnung zeugen von mangelnder Kenntnis der Besonderheiten des österreichischen Mobilfunkmarktes." Ottendorfer ist auch designierter Technikchef von T-Mobile Deutschland.
Als zuständiger Berichterstatter im Europäischen Parlament hat der österreichische Abgeordnete Paul Rübig-Schmied (EVP-ED/ÖVP) einen Entwurf erarbeitet, der Preisregulierung auf Großhandelsebene kombiniert mit einem Maximaltarif für Endkunden. Flatrates sollen dabei möglich sein, bestehende Verträge unangetastet bleiben.
Laut Ottendorfer würden die daraus folgenden hohen Umsatzeinbußen zu einem volkswirtschaftlichen Schaden des Wirtschaftsstandortes Österreich, ja durch Multiplikatoreffekte ganz Europas führen. Auch der Sorge ob einer drohenden "Innovationshemmung" wird in der aktuellen Aussendung des Fachverbands Ausdruck verliehen: "Viel eher ist davon auszugehen, dass es durch die entstehenden Erlöseinbußen zu einer Verringerung bzw. zeitlich verzögerten Einführung neuer Technologien und Produkte (z.B. flächendeckender mobiler Breitbandausbau, M-Commerce, mobiles Fernsehen etc.) käme."
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