eBay wehrt sich gegen US-Pläne zur Steuereintreibung

Die US-Steuerbehörden erwarten 2 Milliarden US-Dollar mehr Einnahmen, wenn eBay und andere Auktionshäuser säumige Steuerpflichtige melden.

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Die US-Regierung plant, eBay und andere Auktionshäuser wie Sotheby's dazu zu verpflichten, alle Kunden zu melden, die im Jahr mehr als 100 Transaktionen aufweisen und deren Gesamtumsatz 5000 US-Dollar übersteigt. Das berichtet die Financial Times. Das US-Finanzministerium erwarte jährliche Zusatzeinnahmen durch bisher entgangene Steuereinnahmen in Höhe von etwa 2 Milliarden US-Dollar. eBay beobachte bereits das Handelsvolumen seiner Kunden und teile ihnen auch mit, wenn sie bestimmte Grenzen überschreiten. Dieses System könne der Staat nutzen.

eBay habe zwar bereits den Steuerbehörden Kooperation zugesagt, wolle aber kein "Mittelsmann" in großem Maßstab sein und seine Kunden nicht an ihre Steuerpflichten erinnern. Mit zwei Argumenten versuche das Internetauktionshaus die Politiker zu überzeugen: Zum einen sieht sich eBay nicht als "Broker" oder "Auktionator", sondern eher als Dienstleister, der einen "Auktions-ähnlichen" Service anbiete und daher nicht von den US-Gesetzen erfasst werde. Schließlich seien Auktionen laut Definition durch ein offenes zeitliches Ende gekennzeichnet. Zweitens seien die Regierungspläne ungerecht, denn Website-Betreiber wie das Online-Kleinanzeigenblatt Craigslist, die andere Geschäftsmodelle als eBay verfolgen, sollen nicht meldepflichtig werden. (anw)