Telekom-Streik kostet Ver.di 40 Millionen Euro

Die bisher rund 450.000 Arbeitsniederlegungen belasten die Streikkasse von Ver.di um 40 Millionen Euro. Bis zur Urabstimmung über den Kompromiss am Mittwoch soll der Streik zunächst weitergehen.

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Der seit sieben Wochen andauernde Telekom-Streik hat die finanzielle Situation der Gewerkschaft Ver.di weiter geschwächt. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel in seiner am kommenden Montag erscheindenen Ausgabe berichtet, kam es bisher zu 449.132 Arbeitsniederlegungen, für die über 30 Millionen Euro Streikgeld ausgezahlt wurden. Die Gesamtkosten für die Gewerkschaft beliefen sich mittlerweile auf 40 Millionen Euro.

Der Streik würde bis zum kommenden Mittwoch fortgeführt. Dann müssen die Gewerkschaftsmitglieder in einer Urabstimmung dem in der vergangenenen Woche ausgehandelten Kompromiss zustimmen. Ver.di und die Telekom-Geschäftsführung hatten sich auf eine Verlängerung der Arbeitszeit von 34 auf 38 Stunden bei einer gleichzeitigen Gehaltskürzung von 6,5 Prozent geeinigt. Allerdings sollen Ausgleichszahlungen in den nächsten 42 Monaten die Lohneinbußen abfedern. Anschließend wird ein Fonds in Höhe von 18 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Laut Ver.di-Vorstand Lothar Schröder würde es dadurch zu keinen Einbußen bei den Gehältern kommen. De facto hieße dies, dass die 50.000 Service-Mitarbeiter vier Stunden pro Woche ohne Lohnausgleich mehr arbeiten müssten und bis 2011 keinerlei Lohnerhöhungen zu erwarten hätten. Die Tarifgehälter sollen 2009 und 2010 neu verhandelt werden. Bis 2012 solle es keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Der Streik soll noch bis Mittwoch nächster Woche fortgesetzt werden. Bis dahin wolle man die Gewerkschaftsmitglieder vom Kompromiss überzeugen. Thomas Sattelberger, der die Verhandlungen auf Seiten der Telekom führte, kann derweil mit dem Ergebnis zufrieden sein. Dank der erreichten Lohnkürzungen und Arbeitszeitverlängerungen erwartet die Telekom für das Geschäftsjahr 2007 einen Brutto-Gewinn von 19 Milliarden Euro. (hag)