Schlag gegen Internethandel mit illegal ausgespähten Kreditkarten-Daten
Das LKA Baden-Württemberg hat einen Mann festgenommen, der über das Internet mit erschlichenen Kreditkartendaten gehandelt hat.
Das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg hat einen 22-jährigen Mann festgenommen, der seit Mitte 2006 über eine passwortgeschützte Internetplattform mit erschlichenen Kreditkartendaten gehandelt haben soll. Bei der Durchsuchung der Wohnungen des Hauptverdächtigen und seiner zwei 19-jährigen mutmaßlichen Mittäter seien Computer und Datenträger sichergestellt worden, die momentan ausgewertet werden.
Unter anderem seien auf der Plattform mit ausgespähten Kreditkartendaten oder durch Phishing erlangte Daten zum Plündern fremder Konten gehandelt und Phishing-Computerviren sowie Skimmer zum illegalen Auslesen von Kartendaten angeboten worden. Der Datensatz einer ausgespähten Kreditkarte kostete je nach Karte zwischen 15 und 150 Euro. Der Hauptverdächtige soll Druckvorlagen für gefälschte Kreditkarten für Preise zwischen 10 und 80 Euro angeboten und verkauft haben.
Auf der Plattform seien Personen aus weltweit etwa 25 Ländern aktiv. Mitte Juni seien in Frankreich vier weitere Verdächtige von einer Anti-Cybercrime-Einheit der Police National festgenommen worden. Alleine diese vier Beschuldigten sollen einen Schaden von mindestens 50 Millionen Euro verursacht haben. Die Ermittlungen gegen weitere Verdächtige dauern an.
Der Hauptverdächtige, der sich in Untersuchungshaft befindet, ging dem LKA laut Mitteilung (PDF-Datei) von heute bereits Ende Mai ins Netz. Die Computerspezialisten des LKA waren demnach durch einen Tipp der US-Strafverfolgungsbehörden auf die Internetplattform aufmerksam geworden und ermittelten seither mit der Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung, der Fälschung von Zahlungskarten, dem Ausspähen von Daten sowie Urkundenfälschung, Computerbetrug und weiteren Delikten gegen das Trio. (anw)
