Intel verkauft Teile seiner Telekommunikations-Serversparte

Das US-Unternehmen RadiSys kauft die Intel-Sparte, die modulare Server für die Telekommunikations-Infrastruktur entwickelt.

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Im Rahmen der von Intel-CEO Paul Otellini bereits im letzten Jahr angekündigten Umstrukturierung verkauft Intel seinen Unternehmensbereich, der modulare Server für die Telekommunikations-Infrastruktur entwickelt. Käufer ist die 1987 gegründete Firma RadiSys, die seit vielen Jahren in diesem Markt aktiv ist und auch schon lange mit Intel kooperiert – der RadiSys-Firmensitz in Hillsboro bei Portland/Oregon liegt nur wenige hundert Meter entfernt von Intels Ronler-Acres-Campus, wo die Fab D1D steht.

RadiSys zahlt für die Übernahme 25 Millionen US-Dollar sowie zusätzlich 6,75 Millionen US-Dollar für Anlagen und nicht genauer bezeichnete Werte. RadiSys erwartet, dass die Produkte der Ex-Intel-Sparte zusätzlich rund 50 Millionen US-Dollar Umsatz jährlich bringen; schon bisher sieht sich RadiSys als Marktführer in diesem Produktbereich. Die Transaktion soll innerhalb einiger Monate abgeschlossen sein. Dabei werde eine "nennenswerte" Anzahl bisheriger Intel-Beschäftigter zu Radisys wechseln, heißt es ein einer Mitteilung beider Unternehmen.

In den Servern für die Telekommunikationsinfrastruktur stecken Prozessoren, Chipsätze und Netzwerkchips aus Intels Embedded-Produktlinie. Viele der Maschinen nutzen standardisierte Blade-Bauformen wie CompactPCI (cPCI) und ATCA (Advanced TCA). Intel selbst will weiter im Geschäft der so genannten Telco-Server aktiv bleiben, aber eben nicht mehr mit ATCA- und cPCI-Geräten, sondern mit Servern in Rack-Einschubgehäusen und im gemeinsam mit IBM spezifizierten Blade-Format.

Im Verlauf des letzten Jahres hatte Intel zunächst 1000 leitende Mitarbeiter entlassen, kleinere Niederlassungen geschlossen, die Dialogic-Sparte an Eicon verkauft sowie die XScale-(ARM-)Prozessoren für Handhelds an Marvell. In Südkorea und Cambridge wurden Entwicklungslabors geschlossen. Schließlich hat Intel seine NOR-Flash-Sparte mit der von STMicroelectronics in dem Joint Venture Numonyx vereint, wovon Chip-Werke von Intel in Israel und einige ST-Fabs betroffen waren; ins NAND-Flash-Business war Intel bereits Ende 2005 gemeinsam mit Micron eingestiegen. Im zweiten Quartal 2007 hatte Intel nach eigenen Angaben noch rund 90.300 Mitarbeiter, also etwa 12.200 weniger als im Jahr zuvor. (ciw)