Gewerkschafter warnt Telekom vor Eskalation der Tarifkonflikte
Den Mitarbeitern der Telekom-Tochter VTS zu suggerieren, der Wechsel zu Nokia Siemens Networks bedeute eine sichere Zukunft, sei Quatsch, sagte ver.di-Vorstandsmitglied Lothar Schröder.
Ver.di-Vorstandsmitglied Lothar Schröder kritisiert den Verkauf der Telekom-Tochter Vivento Technical Services (VTS) an Nokia Siemens Networks. "Die Beschäftigten werden jetzt an ein Unternehmen abgegeben, das erst vor Kurzem Massenentlassungen bekannt gegeben hat. Wenn man ihnen nun suggeriert, Nokia Siemens Networks bedeute für sie eine sichere Zukunft, ist das Quatsch", sagt Schröder, der auch Aufsichtsratsmitglied der Telekom ist, der Wochenzeitung Die Zeit. Schröder warnt die Telekom, weitere Konzernteile zu veräußern: "Wenn die Telekom ihren Grundkurs im Umgang mit den Beschäftigten nicht ändert, kann es sein, dass die Tarifkonflikte in kürzester Zeit eskalieren. Die Telekom wird dann nicht zur Ruhe kommen."
Die 2004 gegründete VTS, die rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt, baut und wartet Fest- sowie Mobilfunknetze vor allem für die Deutsche Telekom. Nokia Siemens Networks selbst hatte wegen operativer Verluste im Geschäft mit Telecom-Ausrüstung Mitarbeiter zum Beispiel aus den Bereichen Forschung und Entwicklung an andere Firmen ausgelagert. Es wird befürchtet, dass Nokia Siemens Networks über die bereits erfolgte Streichung von 2290 Jobs in Deutschland hinaus einen weiteren Stellenabbau vorbereitet. Im Mai streikten Telekom-Beschäftigte wegen der befürchteten Auslagerung von 50.000 Jobs an Servicegesellschaften im Rahmen der von Konzernchef René Obermann geplanten Restrukturierung der Telekom. (anw)