Landesmedienanstalten warnen vor Verzögerung bei DVB-H

Neue Verzögerungen drohen bei der Einführung von DVB-H und dem Start des Handy-TVs zur Fußball-Europameisterschaft 2008: Das mit dem Plattformbetrieb beauftragte Konsortium Mobile 3.0 hat die Sender noch nicht unter einen Hut bringen können.

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Der Start der bundesweiten Ausstrahlung von Fernsehprogrammen für mobile Empfangsgeräte zur Fußball-Europameisterschaft 2008 könne durch weitere Verzögerungen gefährdet werden, warnte die Gesamtkonferenz der Landesmedienanstalten. Das Gremium der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM) konnte am vergangenen Mittwoch nicht wie geplant eine Empfehlung für die zu vergebende DVB-H-Lizenz aussprechen.

Das mit dem Betrieb der Plattform vorläufig betraute Konsortium Mobile 3.0 habe die geforderten Vorschläge für die Belegung der 16 Kanäle und entsprechende Verträge nicht rechtzeitig vorlegen können, bemängelten die Medienanstalten. Das Konsortium, dem die Verlagshäuser Hubert Burda Media und Georg von Holtzbrinck sowie die MFD (Mobiles Fernsehen Deutschland) angehören, erklärte die Verzögerung mit "ungeklärten Rechteverhältnissen auf Veranstalterseite". Auch sei die Einbindung der öffentlich-rechtlichen Sender in ein "wirtschaftlich tragfähiges Gesamtkonzept" noch nicht erfolgt. Zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern dürfte es also zu Rangeleien um die begehrten Sendeplätze gekommen sein.

Die Landesmedienanstalten haben Mobile 3.0 nun eine Nachfrist bis zum 31. Dezember gesetzt, die erforderlichen Unterlagen nachzureichen. Sollte es zu weiteren Verzögerungen kommen, sehen die Medienwächter das Pilotprojekt und den rechtzeitigen Start zur EURO 2008 akut gefährdet. Paulus Neef, dessen Gesellschaft Neva Media die Verlagsseite im Konsortium vertritt, will "mit Hochdruck" weiter verhandeln und zeigte sich gegenüber dem Berliner Tagesspiegel zuversichtlich, Sender und Verträge bis Ende des Jahres unter Dach und Fach zu haben. (vbr)