AACS LA senkt Kopierschutzgebühren für Blu-ray Discs
Die geringeren Gebühren sollen vor allem kleineren Produktionen und unabhängigen Filmstudios zugute kommen, die bislang von einer Blu-ray-Veröffentlichung aufgrund der hohen Kosten abgesehen haben.
Die AACS LA hat die Lizenzgebühren ihres vorgeschriebenen AACS-Kopierschutzes für Blu-ray Discs gesenkt. Die neue Gebührenordnung soll vor allem kleineren Studios und Presswerken zugute kommen, die aufgrund der hohen Kosten von einer Blu-ray-Veröffentlichung ihrer Filme bislang abgesehen haben.
Lizenznehmer müssen künftig nicht mehr einmalig 3000 US-Dollar für ein Provider Agreement bezahlen, sondern sie entrichten jährlich 500 US-Dollar und können den Vertrag mit der AACS LA jederzeit kündigen. Die Lizenzkosten für ein Glasmaster zur Produktion einer Film-Disc wurden von 1300 auf 500 US-Dollar gesenkt.
Unverändert geblieben sind hingegen die Lizenzkosten pro Disc: Weiterhin müssen die Hersteller 4 US-Cent für jede gepresste Blu-ray-Scheibe an die AACS LA zahlen, die ihr Werk verlässt. Summasumarum muss ein Disc-Hersteller, der neu in die Blu-ray-Fertigung einsteigen will, für seine erste Produktion (mit beispielsweise 2000 Discs) noch 1080 statt bisher 4380 US-Dollar an die AACS LA zahlen.
Mit ihrer Gebührenanpassung kommt die AACS LA den Forderungen kleinerer Disc-Hersteller und unabhängiger Filmstudios allerdings nur teilweise entgegen. Diese hatten in der Vergangenheit unter anderem gefordert, den Zwang zur AACS-Verschlüsselung bei Blu-ray Discs aufzuheben. So gebe es beispielsweise Kunden aus der Industrie, die gerne interaktive, mit Java-Menüs aufgepeppte Werbefilme für ihre Autos oder Industrieanlagen in Kleinauflagen produzieren würden. Diese Kunden würden auf einen Kopierschutz keinerlei Wert legen und seien nicht bereit, unnötige Gebühren zu zahlen.
Blu-ray-Player spielen bislang aber einzig selbstgebrannte Blu-ray Discs im BDMV- oder BDAV-Format ohne AACS-Kopierschutz ab. Bei vorbespielten BD-ROMs startet die Wiedergabe erst gar nicht, wenn diese nicht AACS-verschlüsselt sind. Der zusätzliche Kopierschutz BD+ ist hingegen optional. (hag)