AMDs Video-Transcoder liegt noch länger brach
AMDs Hardware-Video-Transcoder funktioniert noch immer nicht. Stecken soll der ĂĽbrigens auch in den zukĂĽnftigen Trinity-Kombiprozessoren.
Im Dezember 2011 führte AMD die Radeon-Serie HD 7000 ein, deren Grafikkarten auf eine 28-Nanometer-GPU setzen und allerhand Neuerungen mitbringen. Eine der interessantesten war die Video Codec Engine (VCE), ein Hardware-Transcoder, der HD-Clips und Filme schneller als in Echtzeit in andere, fest vorgegebene Formate konvertieren kann – die Antwort auf Intels QuickSync. Das suggerierten zumindest AMDs bunte Marketingfolien.
Doch noch immer konnte sich niemand von den Funktionen der VCE-Einheit überzeugen. Denn AMDs Grafiktreiber können sie noch immer nicht ansprechen. Von Software, die mit der VCE-Einheit kooperieren sollte, gab es bis dato ebenfalls nichts zu hören. Auf der CeBIT konfrontierten wir AMDs Manager Sasa Marinkovic und Evan Groenke mit dieser Problematik. Groenke, zuständig für den Bereich Desktop Discrete Graphics, bedauerte den Umstand und wies darauf hin, dass AMDs Treiberteam vor allem wegen der mit der HD-7000-Serie eingeführten GCN-Architektur alle Hände voll zu tun habe, man aber im Bereich VCE bereits auf der Zielgraden sei. Er stellte noch für März einen VCE-kompatiblen Treiber in Aussicht, versprechen wolte er allerdings nichts. VCE soll schließlich auch vom AVIVO-Tool unterstützt werden. Außerdem sprach er davon, dass zukünftige Versionen von Arcsoft- und Cyberlink-Programmen, etwa MediaShow Espresso, VCE nutzen können sollen.
AMD wies außerdem darauf hin, dass in den Mitte dieses Jahres erwarteten Trinity-Kombiprozessoren, die CPU-Kerne und eine GPU vereinen, ebenfalls eine VCE-Einheit stecken soll. Zur Wiedergabe von hochaufgelösten Filmen kommt die aus Desktop-GPUs bereits bekannte UVD-3-Videoeinheit zum Einsatz, die auch Blu-ray-Filme mit stereoskopischen Inhalten abspielt. Sie beherrscht die Formate MPEG4-Part 2 für die beschleunigte Wiedergabe von DivX- und Xvid-Videos, außerdem H.264, VC1 und MPEG-2. Zudem soll Trinity dank ihrer GPU nun unabhängige Audio-Streams an verschiedene Geräte ausgeben können (Discrete Digital Multi-Point Audio/DDMA) – ebenfalls eine Funktion, die AMD mit den HD-7900-Desktop-Karten einführte. Auch die Entwackelungstechnik Steady Video 2.0 soll Trinity beherrschen.
AMD tauft das Gesamtpaket aller Trinity-Video-Funktionen HD Video Accelerator. Dennoch setzt die Trinity-GPU weiterhin auf die VLIW4-Architektur, die beispielsweise AMDs HD-6900-GPUs nutzen. (mfi)