Altis Semiconductor endlich verkauft
Die französische Chipfabrik Altis, ursprünglich ein Joint-Venture von IBM und Siemens Halbleiter, wechselt nun wohl für 70 Millionen Euro den Besitzer.
Die französische Chipfabrik Altis wechselt nun wohl für 70 Millionen Euro den Besitzer. Das Joint-Venture Altis Semiconductor entstand 1999 als Folge der gemeinsamen Entwicklung von (DRAM-)Speicherchips von IBM und Siemens Halbleiter, also der späteren Infineon, auf dem IBM-Standort in Corbeil Essonnes nahe Paris.
Mit der Abspaltung der Siemens-Halbleitersparte als Infineon kam der Altis-Anteil von Siemens zu Infineon, wurde aber nicht an die später wiederum abgespaltene und mittlerweile untergegangene DRAM-Sparte Qimonda weitergegeben. Stattdessen sollte Altis unter anderem an russische Investoren verkauft werden, nachdem auch die gemeinsamen MRAM-Projekte von IBM und Infineon gescheitert waren. Doch der Verkauf kam nie zustande; nachdem im Mai bekannt wurde, dass weitere 400 der 1900 verbliebenen Arbeitsplätze (von ursprünglich 2500) abgebaut werden sollen, kam es zu Streiks.
Nun scheint ein Investor gefunden: Nach mehreren französischen Presseberichten wird der französisch-algerische Geschäftsmann Germain Djouhri rund 70 Millionen Euro an IBM und Infineon zahlen; der Betriebsrat akzeptiert den Abbau der 400 Arbeitsplätze mangels anderer Lösungen. (ciw)