Amazon sieht Einigung zu Googles Buchsuche kritisch

Jeff Bezos, CEO des US-amerikanischen Online-Einzelhändlers, ließ auf einer Konferenz seine Skepsis gegenüber der Einigung im Rechtsstreit zwischen Rechteinhaber und Google über dessen Buchsuche durchblicken.

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Amazon-CEO Jeff Bezos meint, die Einigung im Urheberrechtsstreit zwischen US-amerikanischen Autoren und Verlagen mit Google über dessen Buch-Digitalisierungsprojekt müsse geprüft werden. "Wir haben eine starke Meinung zu diesem Thema", sagte Bezos laut Wall Street Journal gestern auf der Wired Business Conference in New York. Allerdings wollte er sie mit dem Konferenzpublikum nicht teilen. Er ließ aber durchblicken, dass die Art, wie hier mit einer Serie von Copyright-Verletzungen umgegangen werde, nicht richtig sein könnte.

Die Autoren-Organisation The Authors Guild hatte im September 2005 gegen Google eine Sammelklage eingereicht, einen Monat später folgte der Verlegerverband Association of American Publishers. Beide stören sich daran, dass der Suchdienstleister seit 2004 Bücher aus kooperierenden Bibliotheken ohne ihre Einwilligung scannte und online stellte. Im Oktober 2008 einigten sich die Beteiligten über den Online-Zugang zu urheberrechtlich geschützten Büchern und Texten. Google will 125 Millionen US-Dollar zahlen. Diese Einigung muss noch vom zuständigen Richter genehmigt werden.

Vorher beschäftigt sich aber das US-Justizministerium mit dem Deal zwischen Google und den Rechteinhabern. Das Ministerium interessiert sich für Googles digitale Strategie, Preisvereinbarungen im Rahmen der Einigung und Absprachen mit anderen Verlagen. Kritiker wie das Internet Archive befürchten, Google könne sich durch die Einigung ein Monopol zumindest bei "verwaisten Werken" sichern. Der US-amerikanische Rechtsstreit schlägt auch hierzulande Wellen. Die Verwertungsgesellschaft VG Wort hat sich durch Änderungen in ihrem Wahrnehmungsvertrag darauf vorbereitet, dass der Richter die Einigung anerkennt. Das Aktionsbündnis Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft rät Forschern, diesen Änderungen zu widersprechen.

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(anw)