Ampeln und Autos sollen in Kassel miteinander kommunizieren

Als eine der ersten Städte in Deutschland beginnt Kassel damit, die Verkehrssteuerungstechnik so vorzubereiten, dass Autofahrer sehen können, ob ihre Grünphase noch ausreicht.

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Ampeln und Autos sollen in Kassel miteinander kommunizieren

(Bild: Ingo Happel-Emrich / Stadt Kassel)

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Eine App soll Autofahrern in Kassel künftig die Frage beantworten, ob sie es noch in dieser Grünphase über die Ampel schaffen. Die Information dazu kommt von der Ampel. Dies soll ab Ende 2018 möglich sein, sagte Verkehrsdezernent Christof Nolda (Grüne). Die Kommunikation zwischen Autos und Ampeln sei eines der großen Verkehrsthemen der nächsten zehn Jahre.

Als eine der ersten Städte in Deutschland beginne Kassel damit, die Verkehrssteuerungstechnik darauf vorzubereiten. In der App ist dann beispielsweise ein grüner Bereich zu sehen. Solange sich das Fahrzeug darin befindet, wird die Grünphase an der Ampel erreicht.

"Früher oder später gelangen die Informationen direkt in den Bordcomputer des Autos", betonte der Amtsleiter des städtischen Straßenverkehrsamtes, Georg Förster. Zielgruppe sind auch Lkw-Fahrer. Die Fahrer sollen sich insgesamt besser an den Verkehrsfluss anpassen können, also nicht unnötig bremsen oder beschleunigen.

Insgesamt 1,6 Millionen Euro investiert die Stadt, 90 Prozent davon stammen von Land und Bund. Damit sollen unter anderem die Verkehrssteuerungsanlagen entlang des Innenstadtrings und der Achse Friedrich-Ebert-Straße und Goethestraße vernetzt werden. Zudem soll mit dem Geld die Kommunikation von Bussen und Straßenbahnen mit Ampeln verbessert werden. Bisher melden diese sich bei den Ampeln an und bekommen dann Grün.

Über eine genauere, zentral gesteuerte Software und bessere Leitungen könne die Grünphasenreserve für den Nahverkehr verkürzt und entsprechend für den übrigen Verkehr verlängert werden. "Dadurch sinkt der Spritverbrauch bei Autos und die Schadstoffemissionen werden reduziert", betonte Förster. Kassel hat rund 220 Ampelanlagen.

Die technische Machbarkeit dieses Fahrassistenz-Systems sei im vergangenen Jahr von der Universität Kassel in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Kassel demonstriert worden, heißt es in einer Mitteilung. Als Teil des Forschungsprojektes UR:BAN habe das Fachgebiet Verkehrstechnik und Transportlogistik der Universität Kassel einen sogenannten Ampelphasen-Assistenten entworfen. (mit Material der dpa) / (anw)