Android und Flash: Android 4.3 beschleunigt lahm gewordene Geräte
Dass einige Android-Geräte sich nach längerer Benutzung lahm anfühlen, ist keine Einbildung: Schuld ist eine Fragmentierung des Flash-Speichers. Abhilfe schafft der Trim-Befehl, den Android 4.3 endlich unterstützt.
Das vorige Woche vorgestellte Android 4.3 unterstützt die Optimierung des Flash-Speichers mittels Trim, wie das Blog Anandtech herausgefunden hat. Demnach läuft einmal pro Tag automatisch das Linux-Tool fstrim, das dem Flash-Controller mitteilt, welche Datenblöcke zu gelöschten Dateien gehören und damit verwendbarer Speicher sind. Laut Anandtech müssen für den automatischen Trim weitere Bedingungen erfüllt sein: Das Gerät wurde seit einer Stunde nicht benutzt, es hängt am Ladegerät oder der Akku ist noch zu mindestens 80 Prozent gefüllt.
Vom Langsamwerden bei Benutzung sind viele Android-Geräte betroffen , darunter das (alte) Nexus 7, das HTC One und das Samsung Note. Bisher war eine Abhilfe, das Gerät zu rooten und Tools wie LagFix zu nutzen. Die Trim-Integration in 4.3 hilft den Nutzern dieser Geräte natürlich nur dann, wenn der Hersteller ein Update auf 4.3 anbietet – für das Nexus 7 ist es schon erhältlich, doch lange nicht alle Geräte von anderen Herstellern dürften es bekommen. Abhilfe ist dann, auf eine alternative Firmware wie CyanogenMod umzusteigen, sobald sie mit 4.3 herausgekommen ist.
Die Trim-Problematik tritt nicht nur unter Linux/Android auf, betroffen sind alle Betriebssysteme mit SSDs. Wenn eine Datei gelöscht wird, vermerken die Betriebssysteme das nur in einer internen Verwaltungsstruktur im Dateisystem, von der der Flash-Controller nichts weiß. So hält er den von der gelöschten Datei belegten Speicher weiterhin als belegt und kann ihn bei seinem Wear Leveling und internen Optimierungen nicht berücksichtigen. Erst ein Trim durchs Betriebssystem unterrichtet den Flash-Controller über gelöschte Dateien. Windows hat beispielsweise Trim erst in Windows 7 gelernt. (jow)