Apple kündigt Entwicklern auf der Krim
Aufgrund der durch die US-Regierung verfügten Sanktionen dürfen Bewohner der Halbinsel künftig mit ihren iOS- und OS-X-Anwendungen nicht mehr in den App Store.
Die andauernde Krimkrise schwappt ins Geschäft mit iOS- und OS-X-Apps über: Wie das IT-Blog TechCrunch unter Berufung auf betroffene Entwickler meldet, hat der iPhone-Hersteller Teilnehmern seines kostenpflichtigen Developer-Programms, die eine Adresse auf der Krim registriert haben, eine Kündigung geschickt. Über die völkerrechtliche Zugehörigkeit der Halbinsel Krim zur Ukraine oder zu Russland wird zwischen den beiden Ländern und international gestritten, nachdem Russland im März 2014 den Anschluss der Krim verkündete.
Von Apple heißt es in den Kündigungen, der Vertrag "zwischen Ihnen und Apple" werde "mit sofortiger Wirkung" beendet. Dies sei dem Unternehmen laut Geschäftsbedingungen auch jederzeit möglich. "Die neuen Sanktionen für die Krimregion, die die US-Regierung am 19. Dezember 2014 und die Europäische Kommission am 18. Dezember 2014 verkündet haben, verbieten die Weiterführung des Vertrages zwischen Ihnen und Apple."
Für weitere Informationen verweist Apple auf die entsprechenden Papiere beim US-Präsidenten und der EU-Kommission. In dem Schreiben heißt es auch, der Entwickler sei weiterhin an Geheimhaltungsvorgaben bezüglich der Apple-Technik gebunden und müsse nun alle während der Mitgliedschaft erhaltenen Materialien und Programme "sofort zerstören". Eine Weiternutzung sei verboten.
Apple kommentierte den Vorgang gegenüber TechCrunch nicht. Auf Twitter waren zum Wochenende Screenshots der E-Mail aufgetaucht, mit der das Unternehmen die Vertragsbeendigung verkündete. Neben dem iPhone-Hersteller scheint auch die Softwarevertriebsplattform Steam ähnlich vorgegangen zu sein, wie es in russischen Medien hieß. (bsc)