Belgische Regierung prĂĽft Verlegerkritik am iPad [Update]

Apple verbietet Berichten belgischer und niederländischer Medien zufolge ab dem 1. April die Kombination von Printabos mit kostenlosen iPad-Medien. Nun schaltet sich Brüssel ein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 95 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die belgische Regierung prüft, ob Apple bei seinem Medienverkauf über das iPad möglicherweise gegen geltende Wettbewerbsregeln verstößt. Anlass sind Berichte niederländischer und belgischer Medien, laut denen der Computerkonzern ab April Verlagen verbieten will, zahlenden Abonnenten ihrer gedruckten Ausgaben die Digital-Version parallel kostenlos via App anzubieten. Wie die Nachrichtenagentur AFP meldet, habe Wirtschaftsminister Vincent Van Quickenborne die Wettbewerbsbehörde des Landes aufgefordert, zu prüfen, ob Apple seine dominante Position missbrauche.

Ein kürzlich aufgetauchtes Dokument von Apple spreche dafür, dass iPad-Abonnements künftig "nur noch über iTunes" verkauft werden dürften. Das erlaube dem Computerkonzern, 30 Prozent der Umsätze zu kassieren. "Belgien ist das erste Land, das dies überpüft. Wir glauben aber nicht, dass wir die letzten sind", so ein Ministeriumssprecher gegenüber AFP. Apples Strategie sei für die Verleger nicht ohne Konsequenzen, das Verkaufsverbot über deren Kanäle möglicherweise ein Marktmachtmissbrauch. Sollte den belgischen Wettbewerbshütern etwas auffallen, könnten diese auch die EU-Kommission anrufen.

Unterdessen gibt es auch Neuigkeiten von "The Daily", der vom Medienkonzern News Corporation geplanten ersten iPad-Zeitung. Laut einem Bericht des Werbeindustriefachblattes AdAge werde das Unternehmen Apples Werbedienst iAd nicht nutzen, sondern stattdessen auf einen eigenen Reklamevertrieb setzen. Die Nachfrage bei den Sponsoren fĂĽr die Erstausgabe sei bereits groĂź. So sollen unter anderem die Kaufhauskette Macy's, der US-Mobilfunkanbieter Verizon Wireless, der Autohersteller Land Rover, der Brausehersteller Pepsi Max und die Fluglinie Virgin America dabei sein. Laut AdAge soll "The Daily" nach einer kostenlosen Probephase pro Tag 99 US-Cent kosten. Bislang waren Beobachter von 99 US-Cent pro Woche ausgegangen.

[Update, 28.1.:] Mittlerweile hat Verlegersohn James Murdoch den offiziellen Preis von "The Daily" genannt. Demnach wird die iPad-Tageszeitung 99 US-Cent pro Woche kosten. (bsc)